DZHW: Zur Situation vulnerabler Studierendengruppen in der Corona-Pandemie
19. April 2021, von Familienbüro
Foto: UHH/pixabay/Alexandra_Koch
Das Deutsche Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) hat die Ergebnisse der Auswertung der Online-Befragung „Studieren in Zeiten der Corona-Pandemie“, die im Sommersemester 2020 unter 28.600 Studierenden durchführt wurde, veröffentlicht.
In den Ergebnissen wird erkennbar, dass studierende Eltern, Studierende mit Beeinträchtigungen und Studierende, die zur Covid-19- Risikogruppe gehören, ein höheres Stressempfinden als ihre Vergleichsgruppen angeben. . Dem DZHW-Brief 02/2021 (PDF) ist zu entnehmen, das 80 Prozent der Studierenden mit Beeinträchtigung, 75 Prozent der Studierenden aus der COVID-19-Risikogruppe und 71 Prozent der Studierenden mit Kind im Sommersemester 2020 (sehr) stark gestresst waren. Diese Anteile sind im Vergleich zur Gesamtgruppe der befragten Studierenden (69 Prozent) überdurchschnittlich hoch.
Das Stressempfinden ist nach den Befragten überwiegend bedingt durch eine Wohnsituation, die für die digitale Lehre ungeeignet ist, durch schwierig gewordene familiäre Beziehungen und durch eine erhöhte Angst vor einer Corona-Infektion. Im Besonderen geben Studierende mit Kind(ern) in der Befragung an, dass ihre Wohnsituation für die digitale Lehre ungeeignet ist. Sie geben zudem an, dass auch eine Pflege familiärer Netzwerke, die für einen erfolgreichen Studienverlauf wichtig ist, erschwert ist. Weiterhin berichtet die Mehrheit der Studierenden mit Kind(ern) (61%) von eher schwieriger gewordenen Prüfungsbedingungen.
Die Autoren des DSHW empfehlen den Hochschulen, Maßnahmen anzubieten, die auf spezifische Gruppenbedarfe abgestimmt sind.