Ist im Krieg alles erlaubt?
Das Massaker von Butscha, tausende tote Zivilisten, Hunger als Kriegswaffe - Wer aktuell das Kriegsgeschehen weltweit verfolgt, mag sich fragen, ob es überhaupt Regeln im Krieg gibt. Wenn ja, scheinen sich manche Staaten und Regierungschefs jedenfalls nicht daran zu halten. Dieser Eindruck trügt leider nicht. Dabei beinhaltet das Völkerrecht mit den Genfer Konventionen einen rechtlichen Mindeststandard, der Krieg einschränkt und zugleich Krieg auch möglich macht, trotz einer weltweiten Ächtung von Gewalt zwischen Staaten. Zugleich wird der Internationale Strafgerichtshof bei Kriegsverbrechen aktiv, und hat bspw. im Falle Putin bereits einen internationalen Strafbefehl veröffentlicht. Aber welche Rolle spielt das Recht, wenn sich niemand daran hält? Und stimmt diese Aussage, wird das Recht im Krieg tatsächlich nicht befolgt?
Dr. Anne Dienelt hat zusammen mit Studierenden der Universität Hamburg zum zweiten Jahrestag des völkerrechtswidrigen russischen Angriffs auf die Ukraine eine digitale Ausstellung mit Rechtsfragen zu diesem Krieg veröffentlicht. Ausschnitte werden im Rahmen der Vorlesung eine Rolle spielen. Vorab kann die Ausstellung unter https://ruk.uhh.de/ besichtigt werden. Dr. Dienelt ist zudem neben anderen Veröffentlichungen zum Kriegsrecht, Friedenssicherungsrecht und Völkerstrafrecht Autorin des Werks "Armed Conflicts and the Environment", erschienen 2022 bei Springer.
