Präsident des Europäischen Forschungsrats zu Gast an der Universität Hamburg
20. Juni 2017, von Online-Dienste
Foto: UHH/Dingler
inhaltsangabeDer Präsident des Europäischen Forschungsrats (ERC) Professor Jean-Pierre Bourguignon hat am 19. Juni das Centre for the Study of Manuscript Cultures (CSMC) an der Universität Hamburg besucht. Dort sind gleich fünf ERC-geförderte Forschungsvorhaben der Universität Hamburg angesiedelt. Insgesamt gingen seit Beginn der ERC-Förderung im Jahr 2007 bereits 22 Grants an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Hamburg.
Prof. Bourguignon war nach Hamburg gekommen, um den zehnten Geburtstag des Europäischen Forschungsrats (ERC) zu feiern. An der Universität Hamburg hatte er Gelegenheit, mit ERC-Grantees zu sprechen und sich über aktuelle ERC-Projekte im Bereich Manuskriptforschung zu informieren.
Aktuelle ERC-Projekte am Centre for the Study of Manuscript Cultures
Prof. Dr. Alessandro Bausi – „TraCES: From Translation to Creation: Changes in Ethiopic Style and Lexicon from Late Antiquity to the Middle Ages“
In dem vom European Research Council geförderten Projekt „TraCES: From Translation to Creation: Changes in Ethiopic Style and Lexicon from Late Antiquity to the Middle Ages“ geht es um die Geschichte und die Entwicklung von Sprache und Literatur einer afrikanischen schriftlichen Kultur des christlichen Orients – der von Äthiopien und Eritrea – von der Spätantike bis in die Vormoderne. Im Fokus steht die klassische Sprache Geʿez, die für zwei Millennia die Hauptschriftsprache in Äthiopien und Eritrea war. Mit Hilfe moderner Technologien werden Wortschatz, Grammatik und Stil analysiert.
Prof. Dr. Thomas Eich – Contemporary Bioethics and the History of the Unborn in Islam“ (COBHUNI)
Prof. Dr. Thomas Eich vom Asien-Afrika-Institut der Universität untersucht seit September 2015 im Rahmen eines Consolidator Grants der European Research Council, wie sich in 1400 Jahren islamischer Geschichte die Vorstellungen vorgeburtlichen Lebens entwickelt haben. Ziel seines Projekts „Contemporary Bioethics and the History of the Unborn in Islam“ (COBHUNI) ist es, in einer Gesamtschau darzustellen, welche Faktoren diese Vorstellungen zu unterschiedlichen Zeiten beeinflusst und gegebenenfalls auch verändert haben.
Prof. Dr. Stefan Heidemann – Projekt „Das frühislamische Reich in Aktion – Der Blick von den Regionen zu dem Zentrum“
Ziel des Projektes ist es, das politisch-administrative und wirtschaftliche Funktionieren eines vormodernen Großreiches, des Islamischen Imperium (ca. 660-940 n.Chr.) zu verstehen. Es erstreckte sich über fast die gesamte hellenistisch-römische Welt vom Atlantik bis zum Hindukusch. Im Gegensatz zum konventionellen Modell eines Reiches, dass sich auf die göttliche Offenbarung gründet, versucht das Projekt systematisch das Getriebe des Imperium von den Regionen her zu verstehen, sowie dem Verhandlungs- und Managementfähigkeiten des Kalifates und seiner Eliten.
Prof. Dr. Eva Wilden – Projekt NETamil
Dank dem ERC Advanced Grant NETamil kann ein internationales Team von siebenundzwanzig Forschern der Frage nachgehen, wie es möglich ist, ein solches Kulturerbe durch die Jahrtausende zu bringen und wie es sich dabei verändert. Ein wichtiger Auftrag ist die Quellensicherung, das heißt die Auffindung und Digitalisierung der verbleibenden, zum großen Teil akkut vom Zerfall bedrohten Handschriften.
Abgeschlossen wurde das Projekt:
Dr. Denis Nosnitsin – Ethio-SPaRe: Cultural Heritage of Christian Ethiopia: Salvation, Preservation on Research
Weitere aktuelle Projekte an der Universität Hamburg
Insgesamt laufen gegenwärtig 15 Projekte an der Universität Hamburg, die über das Förderprogramm des ERC gefördert werden.