Aus 55 eingereichten Klimaspiel-Prototypen wurde der „StadtklimaArchitekt“ neben noch drei anderen Spielen ins Finale der „Climate Change Challenge“ gewählt. Dieser Wettbewerb fand im Rahmen des „Games for Change“-Festivals vom 23.-24. Juni 2016 statt – dem größten Treffen der Serious Games-Szene. Serious Games sind Online-Spiele, in denen es darum geht, sich mit gesellschaftlichen Herausforderungen auseinanderzusetzen – beispielweise mit dem Klimawandel.
Um den Hamburger „StadtklimaArchitekt“ in einem Live-Pitch vorzustellen, waren Meike Ruhnau und Elisabeth Weidinger vom Exzellenzcluster CliSAP zum Festival in New York eingeladen worden. Sie hatten neben drei anderen Finalisten fünf Minuten Zeit, die Jury aus Games-Experten und Klimaforschenden von ihrem Spielkonzept zu überzeugen, um die 10.000 Dollar Preisgeld zu gewinnen.
Der StadtklimaArchitekt
In dem klassischen Drag-and-Drop-Game werden die User zu Architekten der eigenen Stadt. Während des Bauens gibt das Spiel sofort Feedback, wie sich das Stadtklima verändert. So lernen die User unmittelbar die Faktoren für urbanes Klima kennen und müssen eine Balance finden zwischen menschlichen Bedürfnissen wie Wohnen und Arbeiten und dem Stadtklima.
Die Idee für das Spiel entstand nach Feierabend in einem Café. „Ich diskutierte mit einer Kollegin darüber, wie man einer breiten Öffentlichkeit die Funktionsweise von Klimamodellen verständlich vermitteln kann. Dabei geht es ja immer um die Fragen: Was passiert, wenn die Atmosphäre sich erwärmt, wenn die Gletscher schmelzen oder wenn die Städte weiter wachsen? Wir fanden, dass sich diese Wenn-dann-Szenarien bestens für ein Spiel eignen“, berichtet Ute Kreis, Leiterin der CliSAP Öffentlichkeitsarbeit. Zusammen mit dem Team der Stadtklimaforschung um Prof. Dr. Heinke Schlünzen und David Grawe kümmerte sie sich um die spielerische Umsetzung der wissenschaftlichen Inhalte und koordinierte die extern vergebene grafische und programmiertechnische Entwicklung.
Spiele für Veränderung
Am Ende des Live-Pitches in New York räumte dann doch die professionelle Entwickler-Konkurrenz den Preis für das beste Klimaspiel ab. Doch das Fazit von Elisabeth Weidinger ist positiv: „Es war spannend und nützlich, Einblicke in die „Games for Change“-Szene zu bekommen. In den Vorträgen ging es zum Beispiel um Rollenspiele für den Geschichtsunterricht oder um Förderprogramme für Mädchen in der Games-Branche. Auch ohne Preisgeld haben wir viele Ideen mitgebracht.“
Ursprünglich wurde das Spiel bereits im Jahr 2013 für einen interaktiven Ausstellungstisch konzipiert. Mit der dreimonatigen Entwicklung als Browserspiel kann es jetzt auch im Netz kostenfrei gespielt werden: der CliSAP StadtklimaArchitekt
Red.