UHH Newsletter

September 2016, Nr. 88

Personalia

Nachrufe

Die Universität Hamburg trauert um

Carola Angermann

* 29. Dezember 1959
† 20. August 2016

Wir haben eine geschätzte und beliebte Mitarbeiterin und Kollegin verloren. Frau Angermann war seit 1995 im Fachbereich Sozialökonomie als Verwaltungsangestellte tätig.

Unsere Anteilnahme gilt ihren Angehörigen.

Prof. Dr. Dieter Lenzen
Präsident der Universität Hamburg
Prof. Dr. Ingrid Größl
Fachgebietsleitung Volkswirtschaftslehre

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Die Universität Hamburg trauert um

Prof. em. Dr. jur. Werner Thieme

* 13. Oktober 1923
† 16. Juni 2016

Am 16. Juni 2016 ist Professor Werner Thieme in seiner Heimatstadt Celle gestorben. Er hatte eine große Bedeutung für das Deutsche Hochschulrecht, vor allem durch sein gleichnamiges großes Lehrbuch, das 2004 in 3. Auflage erschien.

Werner Thieme wurde nach Studium in Göttingen und Hamburg 1956 Professor für Staats- und Verwaltungsrecht in Saarbrücken, wechselte dann 1962 nach Hamburg, wo er bis zu seiner Emeritierung 1988 blieb. Seine Forschungsschwerpunkte lagen, neben dem Hochschul- und Kulturrecht, im Sozial- und Beamtenrecht. Er war einer der Mitbegründer der interdisziplinären Verwaltungslehre, die neben juristischen Methoden auch Erkenntnisse der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften einbezieht und besonderen Wert auf die praktischen Bezüge legt.

Sein hochschulpolitisches Engagement hat er vor allem durch seine Mitarbeit im Hochschulverband zur Geltung gebracht. 1952 wurde er zum Geschäftsführer des Verbandes bestellt. Hier arbeitete er praktisch und wissenschaftlich zugleich. Aus seiner täglichen Arbeit erwuchs eine hervorragende Habilitationsschrift, eben das „Deutsche Hochschulrecht“ (1956). 1957–1956 war er Vorstandsmitglied und Vizepräsident des Hochschulverbandes, 1976–1988 Hamburgischer Landesvorsitzender. 1990 wurde ihm die Ehrenmitgliedschaft des Verbandes verliehen.

Thieme war alles andere als ein Schreibtischgelehrter: Er war ein „politischer Mensch“, gründete etwa den „Arbeitskreis Hochschuldidaktik“, arbeitete in der Hamburger Justizdeputation – einem Leitungsorgan beim Justizminister(-senator) – führte den Landesverband der „Christlich-Demokratischen Juristen“ und dergleichen mehr.

All das bewältigte Werner Thieme, weil er ein beharrlicher, ausdauernder Arbeiter und Mensch war. Er hatte sich klare Maßstäbe erarbeitet, die ihn zu führender Tätigkeit befähigten, bei großer Toleranz gegenüber anderen wissenschaftlichen und politischen Meinungen. Er schrieb stets klar und schnörkellos, lehrte nüchtern, praxisgeprägt und beispielreich. Er war besonders freundlich und zugewandt und hatte über hundert Doktoranden und einige Habilitanden. Er war stets zukunftsoffen und optimistisch. Er hatte eine breite historische Bildung und aus der niedersächsischen, heimatlichen Geschichte fand er auch für alte Freunde immer etwas Neues. Er hatte eine witzige Ader, die Gespräche bereicherte und auch in fachlichen Diskussionen festgefahrene Wagen wieder flott machte. Er liebte das Theater und war ein eifriger Wanderer, beides mit seiner großen Familie und mit Freunden. Nach der Emeritierung arbeitete er als Rechtsanwalt und schrieb ein anregendes Büchlein über „Erstrebtes und Erlebtes“.

Die Angehörigen der Universität werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.

Prof. em. Dr. Ulrich Karpen
Fakultät für Rechtswissenschaft

 
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