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März 2017, Nr. 94

Personalia

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Die Fakultät für Erziehungswissenschaft trauert um

Prof. Dr. Karin Wittneben

*18.08.1935
† 23.11.2016

Wie wir erst kürzlich erfahren haben, ist unsere hoch geschätzte Kollegin, Prof. Dr. Karin Wittneben, im November 2016 verstorben. Sie hat am damaligen Institut für Berufs- und Wirtschaftspädagogik von 1993 bis zum Eintritt in den Ruhestand im Jahr 2000 gewirkt und sich in besonderer Weise um die Konzeptionierung und Etablierung der Pflegewissenschaft und ihrer Didaktik verdient gemacht.

Karin Wittneben absolvierte eine Ausbildung zur Krankenschwester, bildete sich zur Pflegelehrerin fort und studierte Erziehungswissenschaft, Soziologie und Psychologie an der Universität Hannover sowie Pflegewissenschaft an der Universität Wisconsin-Madison. Im Jahr 1993 folgte sie einem Ruf an die Universität Hamburg als Professorin für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Didaktik der beruflichen Fachrichtung Gesundheit/Pflege. Karin Wittneben war aktives Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Pflegewissenschaft und dort Mitbegründerin der Sektion Hochschullehre.

Karin Wittneben hat mit ihrem Konzept einer „kritisch-konstruktiven Pflegedidaktik“ wesentliche Grundlagen für diese sich seit Anfang der 1990er Jahre an den Universitäten etablierende Disziplin geschaffen. In ihrem Konzept werden die didaktischen Entscheidungen in der Krankenpflegeausbildung sowohl aus der Perspektive der Patienten als auch aus der Perspektive der Lernenden legitimiert. Ausgangspunkt ist dabei das heuristische Modell einer „multidimensionalen Patientenorientierung“, das zur Klärung der Bedürfnisse der zu pflegenden Menschen dient. Diese werden verbunden mit den Kategorien der kritisch-konstruktiven Didaktik Klafkis, die vor allem die Ansprüche der angehenden Pflegekräfte auf den Erwerb einer Selbstbestimmungs-, Mitbestimmungs- und Solidaritätsfähigkeit begründet.

Karin Wittneben hat mit ihren wissenschaftlichen Studien Pionierarbeit geleistet und dafür eine breite Anerkennung erfahren; die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am IBW haben sie als engagierte und den Menschen in ihrer Umgebung zugewandte Kollegin kennen gelernt. Der geschätzten Wissenschaftlerin und akademischen Lehrerin werden wir ein ehrendes Andenken bewahren.

Prof. Dr. Eva Arnold
Dekanin

 
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