Videoaufzeichnung mit dem Smartphone
Allgemeine Hinweise
1. Raumbedingungen und Vorbereitung
2. Smartphone: generelle Hinweise
a. Smartphone/Kamera: Aufbau für einen Vortrag
b. Smartphone/Kamera zur Aufzeichnung schriftlicher/grafischer Materialien
c. Selbst-Aufzeichnung
3. Hinweise zum Video-Upload
4. Weitere Links
Allgemeine Hinweise
- Diese Anleitung basiert auf dem Szenario, dass Sie als DozentIn eine Vorlesung üblicherweise mit rein analogen Mitteln durchführen (Tafel, Whiteboard, Folien, Zettel usw.). Sofern Sie eine digitale Präsentation verwenden (PowerPoint, PDF, Keynote o.ä.), empfiehlt sich eine direkte Audio-Aufzeichnung zu Ihren Folien (optional auch mit Video). Dies können Sie z.B. in PowerPoint oder einem der anderen Autorenwerkzeuge direkt realisieren
- Smartphones bieten grundsätzlich eine gute Bild- und Audioqualität für Ihre Aufzeichnung, wenn die Rahmenbedingungen stimmen (dazu unten mehr).
- Statt eines Smartphones können Sie auch einen Camcorder/eine Videokamera verwenden.
- Eine klassische Vorlesung von 60 oder 90 Minuten eignet sich nicht für eine vollständige Aufzeichnung per Video. Sowohl aus technischer wie auch didaktischer Perspektive sollten Sie Ihre Vorlesung für eine Videoaufzeichnung in kürzere Abschnitte unterteilen.
- Beachten Sie auch die didaktischen Hinweise für diese Art der Aufzeichnung hier: (Link folgt)
Für diese Variante der Aufzeichnung sind drei grundsätzliche Szenarien denkbar:
- Szenario A: Sie sind als Vortragende(r) zusammen mit Ihrem Material wie einer Tafel, Flipchart oder Whiteboard zusammen im Video zu sehen; d.h. in etwa so, wie Sie auch in einem Hörsaal auftreten und mit der Tafel interagieren würden.
- Szenario B: Im Video ist nur das Lehrmaterial zu sehen; neben den genannten größeren Flächen wie Tafel oder Whiteboard wären hier auch kleinere Flächen wie ein DIN-A4-Zettel möglich, auf dem Sie während der Aufzeichnung Notizen anfertigen oder Skizzen zeichnen.
- Szenario C: Im Video sind nur Sie selbst als vortragende Person zu sehen – hier wäre zu prüfen, ob eine solche Aufzeichnung einen Mehrwert gegenüber einer reinen Sprachaufzeichnung hat. Dies wäre z.B. bei Vorstellungs-, Einführungs- oder Begrüßungsvideos der Fall.
Spezifische Hinweise für die jeweiligen Szenarien werden in den Punkten 2 A – C erläutert.
1. Raumbedingungen und Vorbereitung
- Sorgen Sie für genügend Licht. Sie sollten die Aufzeichnung in einem Raum vornehmen, der ausreichend und möglichst homogen beleuchtet ist. Vermeiden Sie zu dunkle Räume ebenso wie einzelne Lichtspitzen, damit sowohl Sie selbst als auch ihr Material auf dem Video gut zu erkennen sind und keine Inhalte durch zu viel Licht überstrahlen.
Achtung: Ihre Augen sind besser als jede Kamera. Verlassen Sie sich also nicht auf Ihr Gefühl, sondern kontrollieren Sie immer, wie die Aufzeichnung auf dem Bildschirm wirkt. - Vermeiden Sie alle Nebengeräusche, die Sie kontrollieren können – z.B. laufende Kaffee- oder Waschmaschinen oder Lüfter von Geräten, die sich im Raum befinden. Schließen Sie Türen und Fenster, um ggf. Straßenlärm abzumildern.
- Reduzieren Sie Hall im Klang. Um Halleffekte zu vermeiden, sollte der Raum nicht zu groß und möglichst nicht leer sein. Kahle Wände sind weniger geeignet als Wände, vor denen z.B. ein Bücherregal steht, da kahle Wände den Schall stärker reflektieren. Denken Sie daran, dass der Hall hauptsächlich in der Richtung entsteht, in die Sie sprechen. Die Wand hinter der Kamera ist also die wichtigste, die nicht gänzlich kahl sein sollte.
- Kleidung: Vermeiden Sie Kleidung mit feinen Mustern oder Linien; diese können im Video zu störenden Moiré-Effekten führen. Ebenso können starke Kontraste und Farben ablenken.
- Im Home-Office kann als Ersatz für eine Tafel z.B. eine größere Wand, ein Flipchart oder Ähnliches dienen.
- Achten Sie darauf, dass Sie bei händischer Schrift und Zeichnungen keine zu feinen Linien produzieren. Verwenden Sie einen möglichst dicken, kontrastreichen Stift und schreiben/zeichnen Sie ausreichend groß.
2. Smartphone: generelle Hinweise
- Nutzen Sie die Rückkamera des Smartphones, nicht die Frontkamera. Die Rückkamera weist in der Regel eine wesentlich höhere Auflösung auf. Prüfen Sie das Glas vor der Kameralinse auf eventuelle Verschmierungen und reinigen Sie es ggf.
- Verwenden Sie das Smartphone unbedingt im Querformat. Einerseits ist dieses Format besser geeignet, um die Tafel/das Board und Sie als Person gemeinsam im Bild abzubilden. Zum anderen ist das Querformat später in der Rezeption deutlich angenehmer und funktionaler, da die Online-Videoplattformen und Bildschirme auf die Wiedergabe von Breitbildformaten ausgelegt sind.
- Achten Sie darauf, dass der Akku des Smartphones/der Kamera ausreichend geladen ist, um nicht mitten im Vortrag abbrechen zu müssen.
- Achten Sie ebenso darauf, dass ausreichend Speicherkapazität auf Ihrem Smartphone vorhanden ist, um das Video zu speichern. Je nach Länge und Qualität können diese einige Gigabyte groß werden. Als Faustregel können Sie einplanen, dass 10 Minuten Aufnahme etwa 1 GB Speicherplatz einnehmen.
- Setzen Sie nach Möglichkeit in den Einstellungen Ihrer Aufnahme-App/Kamera die Aufnahmequalität bzw. Videoauflösung auf „HD“ oder „720p“ anstatt „Full HD“ oder „1080p“ – dies ist für viele Aufnahmeszenarien ausreichend und spart Ihnen viel Zeit bei der späteren Übertragung auf Ihren Computer und/oder dem Hochladen des Videos (s.u.).
- Ein simpler Videoschnitt ist in vielen Smartphone-Apps bereits möglich, um beispielsweise den Anfang und das Ende ihrer Aufzeichnung zuzuschneiden.
2a. Smartphone/Kamera: Aufbau für einen Vortrag
- Die Entfernung des Smartphones/der Kamera sollte weit genug sein, so dass Tafel/Board vollständig und von Ihnen als dozierender Person mindestens Gesicht und ein Teil des Oberkörpers zu sehen sind. Gleichzeitig sollte die Entfernung aber nah genug sein, so dass keine unnötigen Freiflächen (Wände, Decken) außerhalb der Tafel/des Boards im Bild zu sehen sind und damit Ihre Tafelinhalte gut lesbar bleiben.
- Achten Sie darauf, dass das Smartphone nicht zu tief oder zu hoch aufgestellt ist. Es sollte sich ungefähr auf Augenhöhe befinden, verglichen mit der Position, die Sie vor der Tafel oder dem Whiteboard einnehmen. Außerdem sollte die Kamera möglichst zentral auf die Tafelfläche ausgerichtet sein (Blickwinkel der Kamera 90° zur abzufilmenden Fläche).
- Das Smartphone sollte an einer festen Stelle stabil stehen. Sofern Sie kein Stativ haben, können Sie sich mit „Hausmitteln“ etwas Vergleichbares basteln, z.B. mit einem Stapel aus Büchern auf einem Tisch.
- Fertigen Sie eine kurze Testaufnahme an, um alle genannten Parameter im fertigen Videobild zu überprüfen. Nutzen Sie die Testaufnahme idealerweise auch, um diese einmal testweise von Ihrem Smartphone auf den Rechner zu überspielen (s.u.). Auf einem größeren Monitor erkennen Sie mögliche Probleme (Bild/Ton) zudem deutlich besser als auf einem kleinen Smartphone-Display.
- Anfang und Ende ihrer Aufnahme können relativ leicht editiert werden. Lassen Sie sich also gerne etwas Zeit, um nach Beginn der Aufnahme eine angenehme Position zu finden und bleiben Sie am Ende des Videos zum Ausklang noch kurz stehen.
- Bedenken Sie bei Ihrem Vortrag: Es ist keine Live-Situation. Bei größeren Aussetzern oder Fehlern können Sie das Video von vorne beginnen. Kleinere Fehler oder Verhaspler dürfen auch im Video verbleiben – es geht hier nicht darum, ein perfektes Lehrvideo zu erstellen.
2b. Smartphone/Kamera zur Aufzeichnung schriftlicher/grafischer Materialien (ohne Person im Bild)
- Filmen aus der eigenen Hand sollte möglichst vermieden werden, da das Bild dadurch unruhig wirkt und in der Rezeption anstrengt.
- Versuchen Sie mit „Hausmitteln“ eine geeignete Apparatur zu basteln, damit Ihr Smartphone möglichst zentral und stabil im 90°-Winkle zu Ihren Aufzeichnungen aufgestellt ist: Entweder über Ihren Notizen, wenn Sie auf einem Schreibtisch arbeiten, oder wie in Szenario A vor Ihren Aufzeichnungen, wenn Sie mit einer vertikalen Fläche an/vor der Wand arbeiten. Die Entfernung sollte auch hier so gewählt werden, dass die Inhaltsfläche vollständig abgebildet wird, ohne dass unnötig Freiraum darüber hinaus verschenkt wird. Vermeiden Sie einen schrägen Winkel der Kamera zum Blatt.
- Das Licht sollte so gewählt werden, dass die Inhalte hell genug und lesbar sind, ohne dass sie überstrahlen. Bei vielen Smartphones können Sie die Blende der integrierten Kamera entsprechend einstellen, indem sie auf die Mitte der zu filmenden Fläche auf dem Bildschirm tippen. Sie können den Fingerdruck auch kurz gedrückt halten, um die Blende zu arretieren.
- Eine bessere Sprachqualität bei der Aufnahme erreichen Sie durch die Verwendung eines Headsets, wie es den meisten Smartphones üblicherweise beiliegt (= Kopfhörer mit Mikrofon).
- Auch hier gilt: Es ist keine Live-Sendung; kleinere Fehler sind auch im fertigen Video problemlos, bei größeren Aussetzern können Sie die Aufzeichnung neu beginnen. Auch diese Videos lassen sich per Smartphone ggf. eigenständig grob editieren.
2c. Selbst-Aufzeichnung (ohne Material)
- Sofern Sie als Person im Vordergrund stehen und die ZuschauerInnen direkt ansprechen wollen, können Sie sich auch selbst mit dem Smartphone filmen (ohne weitere Inhalte abzubilden).
- Beachten Sie hier die Hinweise in Punkt 1 bezüglich Raum, Licht, Klang, Kleidung. Achten Sie vor allem auf eine günstige Lichtsetzung: Nutzen Sie einfallendes Fensterlicht, wenn keine direkte Sonneneinstrahlung vorhanden ist. Ein Fenster selbst sollte im Video auf keinen Fall zu sehen sein, da es zu hell ist. Eine helle Lichtquelle (z.B. Fenster) im Rücken stört ebenso den Helligkeitsausgleich des Bildes.
- Nutzen Sie auch hier die Rückkamera des Smartphones, da die Aufzeichnungsqualität deutlich besser ist. Testen Sie vorher Entfernung und Position der Kamera, damit Sie bei der Aufzeichnung gut im Bild zu erkennen sind.
- Verwenden Sie die Kamera des Smartphones auch hier im Querformat für ein ansprechenderes Bild.
3. Hinweise zum Video-Upload
- Je nach Hersteller können Sie Videos von Ihrem Smartphone auf unterschiedlichem Wege auf Ihren Computer überspielen. Bei dem iPhone (iOS) ist dies u.a. über die Synchronisation mit der Fotos-App möglich; so überspielte Videos können Sie per Drag-and-Drop aus der Fotos-Mediathek in andere Ordner auf dem Desktop kopieren. Bei Android-Geräten ist eine Übertragung per Kabelverbindung zum Rechner möglich.
- Bedenken Sie, dass aufgrund der Dateigröße Ihrer Aufnahmen sowohl die Kopierprozesse wie auch der Dateiupload ins Internet längere Zeit dauern können.
- Alternativ können Sie ggf. vorhandene Cloud-Apps auf Ihrem Smartphone nutzen, um die Videodatei auf Ihren Rechner zu übertragen und von dort aus auf Portalen der UHH wie Lecture2Go hochzuladen.
- Der Transfer Ihrer Aufnahme ist auch durch einen Upload beim Attachment-Service des Regionalen Rechenzentrums (RRZ) möglich. Rufen Sie das Portal direkt vom Browser Ihres Smartphones auf (s. Link unten) oder googeln Sie danach; für die Anmeldung ist Ihre B-Kennung + Passwort erforderlich. Der Upload ist hier allerdings auf 700 MB pro Datei beschränkt und jeder Upload wird automatisch nach 1 Jahr gelöscht.