Das Massengrab von Uxul und die Funktion von ritueller Gewalt in der klassischen Mayagesellschaft
Wann: Mi, 09.04.2025, 18:15 Uhr bis 19:45 Uhr
Wo: Universität Hamburg, Hauptgebäude, Edmund-Siemers-Allee 1, 20146 Hamburg, Hörsaal J
Obwohl es in der Mayakunst der Klassik (250–900 n. Chr.) zahlreiche explizite Darstellungen von ritueller Gewalt, (z.B. Erniedrigung von Gefangenen und Opferungen) gibt, konnten physische Belege für diese Praktiken bisher kaum im archäologischen Befund dokumentiert werden. Viele Untersuchungen belegen, dass die klassischen Maya rituelle Gewalt zumeist im Kontext kriegerischer Konflikte anwendeten.
Der Archäologe Dr. Nicolaus Seefeld entdeckte 2013 im Rahmen der Ausgrabungen in Uxul ein Massengrab, welches sich in einer künstlichen Höhle befindet und die Überreste von 20 Individuen enthält. In diesem Vortrag werden die Resultate der physisch-anthropologischen Analyse vorgestellt und der Bezug zur politischen und religiösen Funktion von ritueller Gewalt in der klassischen Mayagesellschaft aufgezeigt.
Nicolaus Seefeld, Unviersität Bonn
Öffentliche Vorlesung im Rahmen des Allgemeinen Vorlesungswesens
Ringvorlesung zur Mesoamerikanistik – Aktuelle Forschungen
Der Kulturraum Mesoamerika, der weite Teile Mittelamerikas umfasst, und vor allem durch die Maya und die Azteken bekannt ist, bietet eine faszinierende Vielfalt und Dichte an materieller und geistiger Kultur. Durch Erkenntnisse aus der Archäologie, der Ethnologie und vielen weiteren wissenschaftlichen Disziplinen können wir neues Wissen über die Zivilisationen gewinnen, die Mesoamerika seit Jahrtausenden bis in die heutige Zeit prägen. In dieser Reihe werden Forschungen zu den Gesellschaften in vorspanischer Zeit und in der kolonialen Epoche vorgestellt, sowie neuzeitliche und aktuelle Entwicklungen in den Blick genommen.
Initiator der Vortragsreihe ist die Mesoamerika-Gesellschaft Hamburg e. V., die sich nach Abwicklung des Faches Alt-/Mesoamerikanistik an der Universität Hamburg der Fortführung von Forschung und Wissensvermittlung zum Kulturraum Mesoamerika widmet. Veranstaltet wird die Vortragsreihe in Kooperation mit dem Allgemeinen Vorlesungswesen und dem Institut für Archäologie und Kulturgeschichte des antiken Mittelmeerraumes ("Klassische Archäologie") Die Vorträge werden in den Vortragsräumen des Hauptgebäubekomplexes der Universität in der Edmund-Siemers-Allee 1, im Zentralbau, sowie im Westflügel stattfinden. Die genauen Raumangaben finden Sie unter den Informationen zu den einzelnen Vorträgen.
mittwochs 18:15 – 19:45 Uhr, Hauptgebäude, Edmund-Siemers-Allee 1, Hörsaal J
Koordination
Christian Brückner, Mesoamerikanische Gesellschaft, Universität Hamburg