JE EST UNE AUTRE. Von verschwommenen Subjektgrenzen im Forschungsprozess
Wann: Do, 03.07.2025, 16:15 Uhr bis 17:45 Uhr
Wo: Universität Hamburg, Fakultät für Erziehungswissenschaft, Von-Melle-Park 8, 20146 Hamburg, Raum 404
Jasmin Böschen, Doktorandin im Arbeitsbereich Kunstpädagogik / Ästhetische Bildung, Universität Hamburg
Öffentliche Vorlesung im Rahmen des Allgemeinen Vorlesungswesens
Übergänge
Bildungsprozesse sind eingebunden in ein sinnliches Antwortgeschehen, welches uns in ein Verhältnis setzt zu einem konkreten oder imaginären Gegenstand. Innerhalb dieser relationalen Kopplung und Situierung gelingt es uns manchmal, über uns hinauszuwachsen. Eine Öffnung oder Umwandlung geschieht, die so vorher für uns nicht vorstellbar war. Aber wie lassen sich diese Veränderungen beschreiben, an was manifestieren sie sich und welche Übergänge und Dynamiken kommen dabei zum Vorschein? Umbildungen geschehen dabei nicht bruchlos, denn wir können immer nur nachträglich demjenigen Bedeutung verleihen, das uns leiblich widerfahren ist. Eben dieses Unverfügbare im Bildungsprozess wirft uns mitunter aus dem Konzept, weil unsere Ordnungen nicht mehr greifen. Um die Ordnungen zu verschieben, bedarf es vielfältiger Wiederholungen. Innerhalb dieser Wiederholungen können sich die bisherigen Selbst-, Anderen-und Weltverhältnisse grundlegend umbilden; diese Prozesse vollziehen sich manchmal auch leise und allmählich.
Für die Kunstpädagogik sind diese Umbildungen insofern interessant, als sie erst durch Medien hindurch geschehen und etwas zur Erscheinung bringen. Auch, »weil es der Medien bedarf, um sich selbst zu bemerken.« (Pazzini 2015: 175), wie es Karl-Josef Pazzini zuspitzt.
Aber was geschieht in diesem Zwischenreich von Aufmerken und medialem Antworten? Wie lassen sich Übergänge zwischen Menschen, zwischen Menschen und Dingen bzw. Medien einfangen? Wie können wir die Sphären zwischen einem Unbewussten, Vorbewussten und Bewussten beschreiben? Mit welchen Begriffen, Konzepten, aber auch Methoden und Technologien lassen sich Übergänge hervorlocken? Können wir Übergänge im Bildungsprozess sogar als »Symptome« auffassen? Wie ist das Übergehen selbst zu denken? Welche Weisen medialer Übergänge arbeiten an Bildung mit? Welchen Stellenwert haben Übergänge für eine zeitgemäße (Kunst-)Pädagogik?
Für die Teilnahme an den öffentlichen Vortragsterminen bitten wir um vorherige Anmeldung per E-Mail an: anna.stolz@uni-hamburg.de
donnerstags 16:15 – 17:45 Uhr, Von-Melle-Park 8, Raum 404
Koordination
Prof. Dr. Andrea Sabisch / Anna Stolz, beide Didaktik der sprachlichen und ästhetischen Fächer, Universität Hamburg