ADHS – Viel Aufmerksamkeit für ein Defizit!
Wann: Di, 01.07.2025, 18:15 Uhr bis 19:45 Uhr
Wo: Universität Hamburg, Audimax, Lecture2Go-Katalog
Den "Zappelphilipp" gab es schon bei Wilhelm Busch. Nun sprechen wir von „Aufmerksamkeitsdefizit und Hyperaktivität“ mit dem Risiko ein komplexes familiäres, schulisches, psychotherapeutisches, kulturelles Problem auf eine psychiatrische Intervention zu reduzieren. Die Aufmerksamkeit für dieses Defizit ist groß; manche sprechen von anhaltendem Hype. Warum? Wie unterscheiden sich Symptomatik und therapeutische Konsequenzen bei Jungen und Mädchen, Jugendlichen und Erwachsenen. Was ist die notwendige vielfältige Antwort? Mehr Bewegung oder mehr Ritalin – wieviel Spielraum bleibt?
Johannes Streif, Psychologe, Stv. Vors. ADHS Deutschland / PD Dr. Daniel Schöttle Chefarzt Asklepios Klinik Harburg
Öffentliche Vorlesung im Rahmen des Allgemeinen Vorlesungswesens
Seelische Not von Kindern und Jugendlichen – "wegen Krisen und Kriegen"
als Online-Vorlesungs-Dialog auf lecture2go.uni-hamburg.de („Bock auf Dialog?“)
Angst und Unsicherheit nehmen zu – besonders bei Kindern und Jugendlichen. Sensibilität und Toleranz sind mehr denn je bedroht – auch unter jungen Menschen. Selbstverständlich waren sie nie. Jetzt müssen wir darum fürchten – und kämpfen. Das Klima verändert sich – auch im Inneren. Der Frieden ist bedroht – auch der untereinander. Wer Angst vor Fremdem schürt, bedroht auch die, die gelegentlich sich selbst fremd werden. Wer die Vielfalt bekämpft, trifft alle. Ändert sich der "Zeitgeist" nachhaltig? Die Reihe "Mensch-Sein" kämpft um eine anthropologische und nicht nur pathologische Sicht auf menschliche Besonderheit und psychische Ausnahmezustände. Dem dienen Doppel-Dialoge mit persönlichen und beruflichen Expert:innen (*).
Diesmal soll die psychische Situation von Kindern und Jugendlichen im Mittelpunkt stehen. Nach der aktuellen COPSY-Studie beziehen viele Kinder und Jugendliche ihre seelische Not auf die Welt-Situation, auf die realen Krisen und näher rückenden Kriege! Das ist erschreckend und ermutigend zugleich. Es erstaunt nicht wirklich, aber müsste es nicht in erster Linie politische Konsequenzen haben? Welche Rolle hat hier Psychiatrie? Was können wir tun, was nicht? Ähnliche Fragen stellen sich im Zusammenhang mit ADHS, Long Covid und anderen Corona-Langzeitfolgen sowie im Umgang mit der Wechselwirkung von Psychose und Sucht. Interessieren soll auch, wie jung Menschen selbst über ihre Krisen sprechen – mit wem (nicht) und welchen Worten (siehe www.irre menschlich: Projekt „Zu-sich-stehen“ ).
dienstags, Lecture2Go-Aufzeichnungen
Koordination
Prof. em. Dr. Thomas Bock, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf