Hammonia und Hatikva: Die deutsch-jüdische Geschichte unter dem Hamburger Brennglas (Carlebach-Lecture 2025)

Foto: public domain
Wann: Mi, 25.06.2025, 19:00 Uhr bis 21:00 Uhr
Wo: Warburg-Haus, Heilwigstraße 116, 20249 Hamburg, Lesesaal
-- Anmeldung erforderlich (Link)--
Prof. Dr. Moshe Zimmermann, geb. 1943 in Jerusalem, ist Professor emeritus für moderne Geschichte an der Hebräischen Universität Jerusalem. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen u. a. Antisemitismus und Nationalismus. Bis 2012 leitete er das Koebner Zentrum für deutsche Geschichte an der Hebräischen Universität. Er ist Autor zahlreicher Bücher, darunter Wende in Israel (1996) und Die Angst vor dem Frieden (2010), in denen er sich leidenschaftlich für die Zweistaatenlösung einsetzt. Zuletzt erschien von ihm Niemals Frieden? Israel am Scheideweg (2024), das für den Deutschen Sachbuchpreis nominiert wurde.
Die Carlebach-Lecture wird seit 2021 vom Hamburger Carlebach-Arbeitskreis veranstaltet. Eingeladen werden herausragende Persönlichkeiten, deren Forschungen und Engagement im interdisziplinären Feld der jüdischen Geschichte, Kultur und Religion wichtige Akzente gesetzt haben. Die Vorträge sollen prominente Themen und Forschungsfragen unter Berücksichtigung auch gesellschaftspolitischer Implikationen und Debatten für ein breites Publikum sichtbar machen und Diskussionen zur Bedeutung und Aktualität Jüdischer Studien anregen. Ein zentraler Fokus im Hinblick auf die Einladungspraxis wie auch auf thematische Schwerpunkte liegt auf Vermittlungsaktivitäten und Transferbeziehungen zwischen Deutschland und Israel.
Mit ihrer Benennung ehrt die Carlebach-Lecture den vielseitigen Gelehrten und Rabbiner Joseph Carlebach (1883-1942), der zuletzt als Oberrabbiner in der Hamburger Bornplatzsynagoge tätig war. 1941 wurde er, der selbst nicht ins Exil ging, um die jüdische Gemeinde weiter zu unterstützen, von den Nationalsozialisten mit seiner Frau und den jüngeren Kindern deportiert und in der Nähe von Riga ermordet. Gleichzeitig wird mit dem Namen auch Carlebachs überlebender Tochter Miriam Gillis-Carlebach (1922-2020) gedacht, die in Israel das Carlebach-Institut im Gedenken an die wissenschaftlichen Arbeiten und das religiöse Erbe ihres Vaters begründet und sich intensiv für wechselseitige Wiederannäherung, Begegnung und Erinnerung eingesetzt hat.