Visuelle und hydroakustische Monitoring-Methoden
Wann: Mi, 11.06.2025, 18:00 Uhr bis 19:00 Uhr
Wo: Universität Hamburg, Hauptgebäude, Zoom
Mobile Grundberührende Fischerei (MGF) hat erhebliche Auswirkungen auf Meeresökosysteme. Die Netze pflügen durch das Sediment und verursachen dadurch Störungen am Meeresboden. Diese Störungen beeinträchtigen sowohl die Sedimente als auch die Organismen, die auf dem Meeresboden leben. Vor diesem Hintergrund wurden Maßnahmen ergriffen, um den Einsatz dieser Fischereimethode zu reduzieren.
Im Rahmen der europäischen Gemeinsamen Fischereipolitik und in Absprache mit Nachbarstaaten wurde der Einsatz von MGF in großen Teilen der Nordsee-Schutzgebiete Borkum Riffgrund und Sylter Außenriff seit März 2023 verboten. Das Verbot beinhaltet auch die Nutzung von MGF zu Forschungs- und Monitoring Zwecken. Dementsprechend werden neue, innovative Monitoringmethoden benötigt, um die Veränderungen der benthischen Gemeinschaften zu erfassen. Wir stellen nicht-invasive Methoden, wie die Verwendung von Unterwasservideostationen, Tauchtransekten und künstliche Besiedlungssubstrate vor, die die benthischen Gemeinschaften in den Meeresschutzgebieten dokumentieren und vergleichen ihre Effektivität mit traditionellen Monitoring Methoden.
Um die sedimentären und morphologischen Veränderungen am Meeresboden zu erfassen, werden zudem hydroakustische Daten herangezogen. Hierbei können große Flächen sedimentologisch eingeordnet werden, die lediglich anhand weniger Proben verifiziert werden müssen. Über Wiederholungsmessungen können somit Veränderungen der Meeresbodenbeschaffenheit sowie deren Ausprägung über die Zeit erfasst werden. Mehrere Referenzflächen in der Nordsee wurden ausgewählt und über die Jahre mehrfach untersucht. Dadurch können wir Faktoren bestimmen, die eine Rolle bei der Veränderung des Meeresbodens spielen.
Jasper Hoffmann / Sven Rohde, beide Senckenberg am Meer
Öffentliche Vorlesung im Rahmen des Allgemeinen Vorlesungswesens
Schutz und nachhaltige Nutzung unserer Meere und Küstenregionen
Aktuelle Ergebnisse aus der Forschungsmission sustainMare der Deutschen Allianz für Meeresforschung
Meere und Küstenräume werden zunehmend genutzt. Die sogenannte "Blue Economy" zählt zu den weltweit am schnellsten wachsenden Wirtschaftszweigen. Gleichzeitig sind sie der Klimaänderung besonders ausgesetzt und ihnen kommt bei der Bekämpfung des Klimawandels eine besondere Rolle zu. Um den Naturraum und seine Ressourcen vor diesen zunehmenden Belastungen zu schützen, sollen mindestens 10% der Meeresgebiete unter Schutz gestellt werden. In der EU sind mehr als 12% der Meeresgebiete als Schutzgebiete ausgewiesen, damit hat die EU die internationalen Abkommen erfüllt. Genaue Schutzmaßnahmen sind allerdings nur für einen Bruchteil dieser Gebiete festgeschrieben.
Die Forschungsmission "sustainMare - Schutz und nachhaltige Nutzung mariner Räume" der Deutschen Allianz für Meeresforschung (DAM) untersucht im nunmehr dritten Jahr die Auswirkungen der zunehmenden Nutzung der Meere und die Entwicklung von Schutzkonzepten und Handlungsoptionen für eine nachhaltige Nutzung von Meeresressourcen, beispielsweise in der Fischerei.
In unserer Ringvorlesung berichten wir aus der Mission über Hintergründe und Ergebnisse unserer Arbeit. Einzelne Aspekte werden durch in sich abgeschlossene Vorträge fachlich kompetent und allgemein verständlich erläutert. Dabei wird ein breites Spektrum von der Energiewende in Nord- und Ostsee über Klimawandel an der Küste und den Schutz der Biodiversität bis hin zu Gefahren durch Munitionsaltlasten im Meer thematisiert.
Die Forschungsmission sustainMare wird in der Phase II mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) unter dem Förderkennzeichen 03F0980A gefördert.
Weitere Informationen finden Sie auf der Website www.sustainMare.de
mittwochs 18:00 – 19:00 Uhr, digital – Zoom
Koordination
Prof. Dr. Corinna Schrum, Institut für Meereskunde, Universität Hamburg / Kai Hoppe, beide Helmholtz-Zentrum Hereon, Geesthacht