Hands-on Ozean Monitoring: Drifter und Guidelines für individuelle Stakeholder-Anforderungen
Wann: Mi, 21.05.2025, 18:00 Uhr bis 19:00 Uhr
Wo: Universität Hamburg, Hauptgebäude, Zoom
Strömungen sind der Motor der Ozeane. Sie transportieren Wassermassen und die in Ihnen gespeicherte Wärme und enthaltenen Substanzen (z.B. Plankton, Nährstoffe, Sauerstoff) über verschiedene räumliche und zeitliche Skalen rund um den Planeten. Diese Dynamik ist ein charakteristisches Merkmal für aquatische Ökosysteme und stellt spezielle Anforderungen an deren Monitoring. Bei traditionellem Monitoring in Form Punktmessungen, die entlang von Transekten oder an Zeitserienstationen erhoben werden, fehlen häufig Informationen über die Bewegung des untersuchten Wasserkörpers vor- und nach der Messung, speziell über längere Zeiträume. Solche Informationen sind allerdings wichtig, um die erhobenen Messdaten in einen größeren Kontext einordnen zu können. Auch profitieren mathematische Modelle, die solche Bewegungen der Wassermassen simulieren können, davon, mit realen Daten abgeglichen zu werden.
Diese Daten liefern sogenannte "Drifter", also Instrumente, die passiv mit den Strömungen treiben und ihre Position in regelmäßigen Abständen übertragen, wodurch Trajektorien errechnet werden können, die die Bewegungen der Wassermassen beschreiben. Am Institut für Chemie und Biologie des Meeres wurden an der Universität Oldenburg unter anderem im Projekt CREATE Oberflächendrifter entwickelt, die ein kosteneffektives Werkzeug in zukünftigen Monitoringkampagnen darstellen können, um genau solche Daten zu erheben. Im Rahmen von CREATE wurde ihr Einsatz unter anderem zur Untersuchung der Konnektivität von Schutzgebieten in der Nordsee erprobt und sie wurden auch testweise im Rahmen eines behördlichen Monitorings eingesetzt. In der zweiten Projektphase soll dies fortgesetzt werden und das Design der Drifter an die spezifischen Erfordernisse unterschiedlicher Monitoringkonzepte angepasst werden.
Michelle Albinus / Dr. Jochen Wollschläger / Dr. Thomas Badewien, Institute of Chemistry and Biology of the Marine Environment (ICBM)
Öffentliche Vorlesung im Rahmen des Allgemeinen Vorlesungswesens
Schutz und nachhaltige Nutzung unserer Meere und Küstenregionen
Aktuelle Ergebnisse aus der Forschungsmission sustainMare der Deutschen Allianz für Meeresforschung
Meere und Küstenräume werden zunehmend genutzt. Die sogenannte "Blue Economy" zählt zu den weltweit am schnellsten wachsenden Wirtschaftszweigen. Gleichzeitig sind sie der Klimaänderung besonders ausgesetzt und ihnen kommt bei der Bekämpfung des Klimawandels eine besondere Rolle zu. Um den Naturraum und seine Ressourcen vor diesen zunehmenden Belastungen zu schützen, sollen mindestens 10% der Meeresgebiete unter Schutz gestellt werden. In der EU sind mehr als 12% der Meeresgebiete als Schutzgebiete ausgewiesen, damit hat die EU die internationalen Abkommen erfüllt. Genaue Schutzmaßnahmen sind allerdings nur für einen Bruchteil dieser Gebiete festgeschrieben.
Die Forschungsmission "sustainMare - Schutz und nachhaltige Nutzung mariner Räume" der Deutschen Allianz für Meeresforschung (DAM) untersucht im nunmehr dritten Jahr die Auswirkungen der zunehmenden Nutzung der Meere und die Entwicklung von Schutzkonzepten und Handlungsoptionen für eine nachhaltige Nutzung von Meeresressourcen, beispielsweise in der Fischerei.
In unserer Ringvorlesung berichten wir aus der Mission über Hintergründe und Ergebnisse unserer Arbeit. Einzelne Aspekte werden durch in sich abgeschlossene Vorträge fachlich kompetent und allgemein verständlich erläutert. Dabei wird ein breites Spektrum von der Energiewende in Nord- und Ostsee über Klimawandel an der Küste und den Schutz der Biodiversität bis hin zu Gefahren durch Munitionsaltlasten im Meer thematisiert.
Die Forschungsmission sustainMare wird in der Phase II mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) unter dem Förderkennzeichen 03F0980A gefördert.
Weitere Informationen finden Sie auf der Website www.sustainMare.de
mittwochs 18:00 – 19:00 Uhr, digital – Zoom
Koordination
Prof. Dr. Corinna Schrum, Institut für Meereskunde, Universität Hamburg / Kai Hoppe, beide Helmholtz-Zentrum Hereon, Geesthacht