Mehr als 620.000 EuroDritter Erfolg bei Förderung für Internationalisierung des Lehramtsstudiums

20. November 2024, von Anna Priebe

Foto: UHH/von Wieding

Mit der Förderung werden bestehende und neue Lehrangebote umsetzt – sowohl in Präsenz als auch digital.

Auch in der dritten Runde des Programms „Lehramt.International“ des Deutschen Akademischen Austauschdienstes war ein Vorhaben der Universität Hamburg erfolgreich. „INTER“ wird die beiden Vorgängerprojekte weiterführen und Themen wie Interkulturalität und Diversität weiter in der Lehrkräftebildung verankern.

Ziel des neuen, von Dr. Myriam Hummel und Prof. Dr. Telse Iwers an der Fakultät für Erziehungswissenschaft eingeworbenen Projektes „International Experience and Reflection in Teacher Education“ (INTER) wird zum einen sein, die Vielzahl an bereits vorhandenen Internationalisierungsangeboten in den allgemeinbildenden Lehramtsstudiengängen zu bündeln.

Viele von ihnen sind in den ebenfalls vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) geförderten Vorgängerprojekten „Tricontinental Teacher Training“ (TTT) und „Diversity Contexts in Teacher Education“ (DiCoT) entstanden. Beide Projekte fokussierten die Internationalisierung und theoriegeleitete Reflexion von Praktikumserfahrungen – „DiCoT“ im Hinblick auf das Orientierungspraktikum im Bachelor und „TTT“ im Hinblick auf Praktikumsanteile im Master.

Angebote während des gesamten Studienverlaufs

Zum anderen sollen im Rahmen von „INTER“ neue Internationalisierungsformate entwickelt werden. In Kombination mit den bewährten Angeboten wird den Studierenden so ermöglicht, vom ersten Bachelor- bis zum letzten Mastersemester Themen rund um ethnisch und kulturell bedingte Diversität in ihren Stundenplan zu integrieren oder sogar einen entsprechenden Studienschwerpunkt zu setzen.

Dazu soll in jedem Sommersemester beispielsweise eine Gastdozentur an der Fakultät eingerichtet werden: Hochschullehrende ausländischer Partnerhochschulen bereichern die Lehre an der Uni Hamburg – in englischer Sprache und mit internationalen Inhalten. Hinzu kommen organisatorische und administrative Elemente wie Stipendienmöglichkeiten für Auslandsaufenthalte im Rahmen von Masterarbeiten.

„Ein besonderer Schwerpunkt liegt bei allen Angeboten auf der Reflexion der internationalen Erfahrung. Wir wollen, dass sich die Studierenden aktiv und nachhaltig mit Themen wie Kolonialismus und Postkolonialismus, Diversität, Anti-Bias und transkultureller Sensibilität auseinandersetzen“, erklärt Dr. Myriam Hummel, Leiterin des Referats Internationalisierung an der Fakultät für Erziehungswissenschaft und eine der beiden Koordinatorinnen von „INTER“, das von Januar 2025 bis Dezember 2029 mit rund 624.000 Euro gefördert wird.

Wichtige Vorbereitung auf den Berufsalltag

„Die Seminare, Praktika und Austauschformate finden sowohl in Hamburg als auch an zahlreichen Partnerhochschulen und Schulen im Ausland statt. Zudem werden bestehende digitale Seminarangebote mit internationaler Ausrichtung weiterentwickelt“, ergänzt Prof. Dr. Telse Iwers. Sie forscht als Professorin für Erziehungswissenschaft im internationalen Kontext zu Achtsamkeit, kognitiven Stereotypisierungsprozessen und der Auflösung innerer Konflikte.

Durch die vielfältige Integration des Themas in das Lehrangebot der Lehramtsstudiengänge soll nicht nur die persönliche Entwicklung der angehenden Lehrkräfte gestärkt werden: „Wir wollen sie bestmöglich auf einen Berufsalltag vorbereiten, bei dem sie mit einer großen kulturellen und sprachlichen Diversität im Klassenzimmer nicht nur umzugehen, sondern sie auch fördern und konstruktiv nutzen können“, so Hummel.