Deutsche ForschungsgemeinschaftMehr als elf Millionen Euro: Zwei UHH-Graduiertenkollegs verlängert
18. November 2024, von Newsroom-Redaktion
Foto: UHH/Schell
Entscheidungs- und Aushandlungsprozesse in Gesellschaften sowie der Kohlenstoffkreislauf von Mündungsbereichen großer Flüsse – mit Themen aus der Volkswirtschaft und der Biologie war die Universität Hamburg bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft erfolgreich. Zwei Graduiertenkollegs werden für weitere 4,5 Jahre gefördert.
Graduiertenkollegs sind ein Förderinstrument der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), das sich speziell der Ausbildung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in frühen Karrierephasen widmet. Insgesamt hat die DFG in der aktuellen Entscheidung fünf Graduiertenkollegs für eine zweite Förderphase verlängert, zwei davon an der Uni Hamburg.
Konsensfindung und Kohlenstoffkreisläufe
Das Graduiertenkolleg 2503 „Kollektives Entscheiden“ („Collective Decision-Making“) ist im Fachbereich Volkswirtschaftslehre an der Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften verortet. Unter der Leitung von Prof. Dr. Anke Gerber, Professorin für Volkswirtschaftslehre, insbesondere Mikroökonomie, werden verschiedene gesellschaftliche Entscheidungsverfahren untersucht. Prozesse wie Wahlen sowie gesellschaftliche, politische und ökonomische Konsensfindung und Fragen der Verantwortung für kollektive Entscheidungen stehen dabei im Fokus. Dabei arbeiten die Disziplinen Politikwissenschaft, Volkswirtschaftslehre und Philosophie eng zusammen.
Im Graduiertenkolleg „Rolle von Biota im Kohlenstoffkreislauf von Ästuaren“ („Biota-mediated effects on Carbon cycling in Estuaries“, BiCEst), stehen besonders durch den Klimawandel bedrohte Umweltsysteme im Mittelpunkt. Ästuare sind als Mündungsbereiche großer Flüsse ins Meer ein wichtiger Bestandteil des marinen und globalen Kohlenstoffzyklus. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler untersuchen, wie Pflanzen, Tiere und Mikroorganismen diesen Kreislauf beeinflussen. Die Untersuchungen, deren Ergebnisse die bestehenden Erdsystemmodelle verbessern sollen, finden unter anderem im Elbe-Ästuar statt. BiCEst ist am Fachbereich Biologie angesiedelt, wird aktuell von Prof. Dr. Kai Jensen, Professor für Angewandte Vegetationsökologie, und in der zweiten Förderphase von Prof. Dr. Elisa Schaum, Professorin für Planktonökologie, geleitet.
Interdisziplinäre Promotionen
Das Graduiertenkolleg in der Biologie wird für die kommenden 4,5 Jahre voraussichtlich 6,2 Millionen Euro erhalten, das Kolleg aus der Volkswirtschaftslehre circa 5,2 Millionen Euro. Die Doktorandinnen und Doktoranden haben in den Graduiertenkollegs die Möglichkeit, in strukturierten Programmen auf hohem fachlichen Niveau zu promovieren. Sie arbeiten dabei meist interdisziplinär an hochaktuellen Forschungsprojekten. An der Universität Hamburg gibt es insgesamt fünf Graduiertenkollegs, an zwei weiteren ist die UHH beteiligt.