Großprojekt der CyberagenturUHH-Forschung zum Schutz kritischer Infrastrukturen erhält 10 Millionen Euro
6. September 2024, von Newsroom-Redaktion
Foto: Pixabay/Darwin Laganzon
Die „Agentur für Innovation in der Cybersicherheit GmbH (Cyberagentur)“ der Bundesregierung hat zwei herausragende Projekte ausgewählt, die in der dritten Phase des Wettbewerbs „Existenzbedrohende Risiken aus dem Cyber- und Informationsraum – Hochsicherheit in sicherheitskritischen und verteidigungsrelevanten Szenarien“ weiter forschen werden. Eines ist das Vorhaben SOVEREIGN von Prof. Dr. Mathias Fischer und Prof. Dr. Hannes Federrath vom Fachbereich Informatik der Universität Hamburg.
Vor einem interessierten Publikum hatten drei Projekte ihre bisherigen Ergebnisse aus der 2. Phase des Forschungswettbewerbs vorgestellt. Die abschließende Bewertung durch die Jury fiel zugunsten von SOVEREIGN der Universität Hamburg und ATTRIBUT der Universität Magdeburg aus. SOVEREIGN zielt darauf ab, eine KI- und Zero-Trust-basierte Cyber-Defense-Plattform zu schaffen, die zur Sicherheit kritischer Infrastrukturen beiträgt. ATTRIBUT beschäftigt sich mit der Aufklärung von Schadcodeangriffen, die durch verdeckte Kommunikation und steganographische Kanäle ausgeführt werden.
Erhöhung der digitalen Souveränität
„Beide Projekte haben die Jury sowohl hinsichtlich des wissenschaftlichen Anspruchs als auch der möglichen zukünftigen Anwendung und Nutzbarkeit für die Bedarfsträger der inneren und äußeren Sicherheit überzeugt. Beide Forschungsthemen der Projekte – Schutz von IT-Systemen über gesicherte Hardware und verbesserte Detektion von steganographischen Verfahren – werden zu einer Erhöhung der digitalen Souveränität in Deutschland beitragen und zeigen, dass die Cyberagentur weltweite Spitzenforschung in Deutschland finanzieren kann“, erläutert Dr. Gerald Walther, Leiter des Bereichs Schutz Kritischer Infrastruktur bei der Cyberagentur, die Entscheidung der Jury.
Mit dem Abschluss der Forschungsphase beginnt nun für die beiden erfolgreichen Projekte die nächste Stufe des Wettbewerbs, in der auch mögliche Synergien zwischen den beiden Projekten stärker in den Fokus rücken sollen. In dieser Phase werden die Konzepte weiter umgesetzt und intensiv an den Themen geforscht. Ziel ist es, innovative Lösungen zu entwickeln, die maßgeblich zur Sicherheit im Cyber- und Informationsraum beitragen. Diese Forschungsphase wird mit jeweils bis zu 10 Millionen Euro finanziert.
Wettbewerb: Insgesamt 30 Millionen Euro Finanzierungsvolumen
Der Forschungswettbewerb „Existenzbedrohende Risiken aus dem Cyber- und Informationsraum – Hochsicherheit in sicherheitskritischen und verteidigungsrelevanten Szenarien“ wurde 2022 von der bundeseigenen Cyberagentur initiiert. Die teilnehmenden Projekte treten in insgesamt fünf Phasen gegeneinander an und werden nach jedem Durchgang von einer Jury aus Mitgliedern der Cyberagentur sowie Vertreterinnen und Vertretern der gesamtgesellschaftlichen Sicherheitsvorsorge evaluiert und bewertet. Insgesamt steht im Wettbewerb ein Finanzierungsvolumen von 30 Millionen Euro zur Verfügung. Für die Umsetzung ihres Projektkonzeptes hatte das UHH-Forschungsteam 2023 bereits rund 2,5 Millionen Euro erhalten.