Startschuss für „CVDLINK“-ProjektKünstliche Intelligenz soll kardiovaskuläre Versorgung verbessern
18. April 2024, von Heiko Fuchs
Foto: CVDLINK
Ein Team aus dem Fachbereich Informatik der Universität Hamburg beteiligt sich im Rahmen des Forschungsprogramms der Europäischen Union „Horizon Europa“ am Projekt „CVDLINK“. Die internationale Kooperation konzentriert sich auf die Nutzung von künstlicher Intelligenz, um die Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu verbessern und die damit verbundenen Kosten zu verringern. Dafür soll mithilfe einer datenschutzkonformen Plattform die Forschung vorangetrieben werden.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind weltweit die häufigste Todesursache und fordern jedes Jahr schätzungsweise 17,9 Millionen Menschenleben. Krankenhäuser und regionale Gesundheitsbehörden erheben umfangreiche Daten über die Erkrankten, deren Analyse den Forschenden wichtige Einblicke geben könnte, wie sich Herz-Kreislauf-Erkrankungen in verschiedenen Regionen darstellen, wie wahrscheinlich oder vorhersagbar sie sind und wie hoch die Sterblichkeitsrate ist.
Der Datenaustausch wird jedoch durch unklare ethische und rechtliche Rahmenbedingungen sowie durch die unterschiedliche und oft isolierte Form der Daten behindert. „CVDLINK“ zielt darauf ab, diese unterschiedlichen Quellen in einer Plattform zu integrieren, um das Analysieren und die gemeinsame Nutzung der Daten zu erleichtern. Auf dieser Basis sollen dann medizinische Werkzeuge der künstlichen Intelligenz (KI) für die wirksame Prävention, Diagnose sowie Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen entwickelt werden.
Datenschutz im Fokus
Diese sollen die Bedürfnisse der Fachkräfte im Gesundheitswesen ebenso berücksichtigen wie ethische und rechtliche Grundsätze. Die Universität Hamburg wird beim Projekt „CVDLINK“ eine besondere Rolle im Bereich des Datenschutzes spielen. „In unserem EU-Projekt ‚FeatureCloud.ai‘ haben wir bereits föderierte Machine-Learning-Werkzeuge für den Gesundheitsbereich entwickelt“, erklärt Prof. Dr. Jan Baumbach vom Fachbereich Informatik der Universität Hamburg. „Auf diese Techniken werden wir aufbauen, um datenschutzkonforme Analysen in ‚CVDLINK‘ zu ermöglichen.“
Dafür erhält das Hamburger Teilprojekt 650.000 der insgesamt 9,6 Millionen Euro, mit denen die Europäische Union „CVDLINK“ aus Mitteln des Horizon-Forschungs- und Innovationsprogramms im Rahmen der Finanzhilfevereinbarung Nr. 101137278 in den kommenden 48 Monaten fördert.
Kooperation von 19 Einrichtungen
An „CVDLINK“ beteiligen sich Teams aus dem Klinikumfeld, der KI-Entwicklung sowie medizinisch und ethisch Forschende aus 19 Einrichtungen aus ganz Europa und darüber hinaus. Die Projektpartner sind neben der Universität Hamburg: Software Imagination & Vision, VicomTech, Universität Tampere, Aristoteles-Universität Thessaloniki, Pirkanmaan Welfare Area, Trilateral Research, Technische Universität Darmstadt, Veracell, Athens Medical Group, CERTH, Carol Davila University of Medicine and Pharmacy, Hillel Yaffe Medical Center, Kineret – the Israel Health Data-Lake at the Ministry of Health, Institute of Cardiology at Moldova's Institute of Public Health, Wellics, Kaunas University of Technology, University of Tartu, und SYNYO GmbH.