EW-Forschungsprojekt des Monats NovemberMit „Oral History“ Erinnerungen rekonstruieren
25. November 2021, von Katrin Steinvoord
Foto: Constanze Schliwa
Die Erinnerungen von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen sind inzwischen ein wichtiger Bestandteil der historischen Bildungsforschung. Constanze Schliwa, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Fakultät für Erziehungswissenschaft, wendet in ihrer Dissertation die „Oral History“-Methode an, um das Aufwachsen in DDR-Kinderheimen zu rekonstruieren.
„Oral History“ bedeutet, dass Zeitzeuginnen und Zeitzeugen über ihre Erlebnisse berichten. Dabei geht es nicht zwangsläufig darum, konkrete und verifizierbare Informationen über vergangene Ereignisse und Begebenheiten zu erhalten, sondern zu erfahren, wie die Interviewten diese erinnern, beschreiben und sich selbst dazu in Beziehung setzen.
Constanze Schliwa aus dem Fachbereich „Allgemeine, Interkulturelle und International Vergleichende Erziehungswissenschaft sowie Pädagogische Psychologie“ wendet diese Methode mit Menschen an, die in der ehemaligen DDR in sogenannten Normalheimen lebten. „Ich bitte dich, mir deine Lebensgeschichte so detailliert wie möglich zu erzählen“ – mit solchen Erzählaufforderungen sollen sie selbst zu Wort kommen und ihre individuellen Lebensgeschichten einer breiten Öffentlichkeit zugänglich werden.
Im Forschungsprojekt des Monats stellt Schliwa beispielhaft die Interpretation eines Interviewausschnitts vor und zeigt so auf, wie durch „Oral History“ neue Quellen für die historische Bildungsforschung erschlossen werden können.
EW-Forschungsprojekt des Monats
Alle Folgen können auf der Webseite der Serie gelesen, angeschaut oder gehört werden. Wer Fragen oder Anregungen zum „Forschungsprojekt des Monats“ hat oder ein bestimmtes Thema vorschlagen möchte, kann mit den Produzentinnen und Produzenten der Reihe Kontakt aufnehmen unter wissenschaftskommunikation.ew"AT"uni-hamburg.de.