1,3 Millionen Euro Förderung von der VolkswagenStiftungForschende untersuchen, wie bürgerschaftliches Engagement und Solidarität in Europa gestärkt werden können
3. August 2021, von Tim Schreiber

Foto: ECSEuro
Wie können auf lokaler Ebene neue Ansätze für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit in Europa gefunden werden? Dieser Frage wird ein Projektteam um Dr. Helge Schwiertz aus dem Fachbereich Sozialwissenschaften der Universität Hamburg in den kommenden drei Jahren nachgehen. Die VolkswagenStiftung fördert die Forschung nun mit insgesamt 1,3 Millionen Euro.
Die Etablierung von Kooperationen über Ländergrenzen hinweg und die Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts sind zwei Herausforderungen, die in Europa schon seit Langem bestehen. Im Rahmen des Projekts „Enacting Citizenship and Solidarity in Europe ‚From Below‘: Local Initiatives, Intersectional Strategies, and Transnational Networks“ soll mithilfe von insgesamt zehn Fallstudien untersucht werden, wie lokale politische Initiativen das bürgerliche Engagement und die Solidarität „von unten“ stärken und damit zu einem demokratischeren Europa beitragen können. Im Zentrum stehen dabei die Bereiche Wohnen, Fürsorge-Arbeit sowie Rechte von Migrantinnen und Migranten. Sie werden in je zwei Städten in Dänemark, Deutschland, Italien, Slowenien und der Schweiz untersucht.
Für seine Forschung setzt das Team auf Kommunikation mit wissenschaftlichen Institutionen, politischen Akteurinnen und Akteuren sowie der breiten Öffentlichkeit. Zu den geplanten Instrumenten gehören unter anderem eine Website, ein Podcast sowie weitere kollaborative Ansätze wie „urban citizen labs“. Der Projektstart ist für Anfang 2022 geplant. Beteiligt an dem Projekt sind neben dem Team aus Hamburg auch Forschende des Peace Institute in Ljubljana (Slovenien), der Aalborg University (Dänemark), der Scuola Normale Superiore in Florenz (Italien) und der Universität Bern (Schweiz).
Acht Projekte für mehr Europa
Gefördert wird das Projekt im Rahmen des Programms „Herausforderungen für Europa“ der VolkswagenStiftung, das wissenschaftliche Partnerinstitutionen aus Ost- und Westeuropa zusammenzubringen soll. Neben dem Projekt, das an der Universität Hamburg geleitet wird, werden sieben weitere Forschungsprojekte gefördert, die thematisch von KI-gestützter Asylpolitik über Bürgerbewegungen bis zu Strategien gegen gesellschaftliche Polarisierung reichen.