Akademie der Wissenschaften in Hamburg fördert Langzeitvorhaben an der Universität Hamburg6,8 Millionen Euro für Erforschung der Wörter und ihrer wahren Bedeutung
8. Januar 2020, von Viola Griehl
![Prof. Dr. Christian Brockmann](https://assets.rrz.uni-hamburg.de/instance_assets/uni/12371234/brockmann-christian-3-733x414-84a4c691403a60b9d6d2400a2b31f773007aee4a.jpg)
Foto: UHH/Saint-Pere
Das Projekt „Etymologika“ unter Leitung von Prof. Dr. Christian Brockmann vom Institut für Griechische und Lateinische Philologie der Universität Hamburg ist eines der Langzeitvorhaben, die von der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz neu in das Programm der Akademie der Wissenschaften in Hamburg aufgenommen wurden. Insgesamt wird das Forschungsvorhaben 18 Jahre lang mit 6,8 Millionen Euro gefördert.
Ziel des Projektes „Etymologika. Digitale Erschließung von Manuskriptproduktion, Nutzerkreisen und kulturellem Umfeld griechisch-byzantinischer Lexika bis in die Renaissance“ ist die Erforschung der griechischen Herkunfts-Wörterbücher („Etymologika“). Sie wurden bis in die Renaissance und die frühe Neuzeit hinein produziert, genutzt und erweitert.
„Ihr Name leitet sich von der antiken Suche nach dem étymon ab, d. h. der ‚wahren Bedeutung‘ und der Essenz eines Wortes“, erklärt Prof. Dr. Christian Brockmann, Professor für Klassische Philologie (Griechisch) an der Universität Hamburg und Leiter des Projektes. Das in den Etymologika gespeicherte Wissen sei ein bisher noch weitgehend unerforschter Teil des literarischen und sprachwissenschaftlichen Erbes der griechischen Kultur.
Ergebnisse auch als Online-Ressource
Im Vordergrund des Projekts steht die erste vollständige kritische Edition des „Etymologicum Gudianum“ (Ende des 10. Jh.) mit Übersetzung und Kommentierung. Geplant sind sowohl eine gedruckte Ausgabe als auch umfangreiche Online-Ressourcen, um die Arbeitsergebnisse einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Darüber hinaus sollen die Produktion und Nutzung der Manuskripte mit ihren mehrschichtigen Text- und Bearbeitungsstufen detailliert untersucht werden.
„Wir freuen uns sehr, dass es der Akademie der Wissenschaften und der Universität Hamburg ein weiteres Mal gelungen ist, die Mittel für ein großes Langzeitvorhaben in den Geisteswissenschaften einzuwerben. Ich gratuliere den erfolgreichen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern“, gratulierte Universitätspräsident Prof. Dr. Dr. h. c. Dieter Lenzen.
Akademie der Wissenschaften
Die Förderung der Akademie der Wissenschaften in Hamburg wird je zur Hälfte vom Bund und von der Freien und Hansestadt Hamburg getragen. Das Akademienprogramm dient der Erschließung, Sicherung und Vergegenwärtigung des kulturellen Erbes. Es ist eines der größten geisteswissenschaftlichen Forschungsprogramme der Bundesrepublik Deutschland und wird von der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften koordiniert.
Auf der Webseite der Akademie gibt es weitere Informationen zum geförderten Projekt sowie die Pressemitteilung der Akademie der Wissenschaften in Hamburg anlässlich der Förderung.