Startschuss für Hamburger NachwuchsförderprogrammNeue Graduiertenschule für Data Science
26. September 2018, von Online-Redaktion
Foto: UHH/Schell
Hamburg bekommt eine neue Graduiertenschule für Datenwissenschaften. Die „Data Science in Hamburg – Helmholtz Graduate School for the Structure of Matter”, kurz DASHH, wird jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern eine interdisziplinäre und anwendungsorientierte Ausbildung in der Verarbeitung und Analyse großer Datenmengen bei der Erforschung der Materie bieten. Die Helmholtz-Gemeinschaft hat jetzt beschlossen, die Initiative von DESY, Universität Hamburg (UHH) und Technischen Universität Hamburg (TUHH) und fünf weiteren norddeutschen Forschungseinrichtungen mit fast sechs Millionen Euro über die nächsten sechs Jahre zu fördern.
In der DASHH-Graduiertenschule sollen hoch talentierte junge Forschende aus der gesamten Welt promovieren. In den naturwissenschaftlichen Forschungsgruppen arbeiten sie an den Herausforderungen, die große Mengen hochkomplexer wissenschaftlicher Daten mit sich bringen. Sie können dort beispielsweise spezielle Softwarelösungen für Datenmanagement, -verarbeitung und -analyse, aber auch völlig neue computergestützte Data-Science-Methoden entwickeln.
Begleitet werden sie dabei jeweils von einem Betreuerteam aus dem Bereich der Informatik oder der angewandten Mathematik und aus einer naturwissenschaftlichen Arbeitsgruppe. Ein regelmäßiger Austausch der Promovierenden untereinander und mit den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der beteiligten Institutionen sorgt für eine weitere Verbreiterung der Wissensbasis.
Forschung auf dem Campus in Hamburg-Bahrenfeld
Um das exzellente Forschungspotenzial der einzigartigen Großgeräte auf dem Campus Hamburg-Bahrenfeldt optimal auszuschöpfen, neue Ideen zu generieren und Methoden weiterzuentwickeln, ist eine intensive fachübergreifende Zusammenarbeit essenziell. DASHH soll die naturwissenschaftliche Forschung nachhaltig mit modernster Informatikforschung an den Hamburger Universitäten verknüpfen. „DASHH ist ein großer Gewinn für alle Seiten und wird die naturwissenschaftliche Informatikforschung in Hamburg nachhaltig positiv beeinflussen. Für die Informatik ergeben sich spannende Forschungsfragestellungen, deren Lösungen nicht nur die naturwissenschaftliche Forschung vorantreiben, sondern auch in neuen Methoden der Informatik und Mathematik münden werden“, sagt Prof. Dr. Matthias Rarey vom Zentrum für Bioinformatik der Universität Hamburg, der gemeinsam mit Prof. Dr. Nina Rohringer (DESY) und Prof. Dr. Sabine Le Borne (TUHH) das DASHH-Sprecher/innen-Team bildet.
Schwerpunkte der Anwendungen liegen in der Strukturbiologie, den Materialwissenschaften, der Physik mit ultraschnellen Röntgenpulsen oder der Teilchenphysik.
Die Graduiertenschule DASHH
Die Stellen für die Graduiertenschule werden in einer jährlichen internationalen Ausschreibung mit einem strengen Auswahlverfahren besetzt. Mit der Förderzusage für die Graduiertenschule aus dem Impuls- und Vernetzungsfonds der Helmholtz-Gemeinschaft beginnen jetzt die Vorbereitungen für die erste Ausschreibungsrunde, die voraussichtlich in der ersten Hälfte 2019 erfolgt.
An DASHH sind das DESY, die Universität Hamburg, die Technische Universität Hamburg, European XFEL, das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung, das Helmholtz-Zentrum Geesthacht, das Max-Planck-Institut für Struktur und Dynamik der Materie und die Helmut-Schmidt-Universität beteiligt.