Verleihung von Alexander von Humboldt-Professur an Rechtswissenschaftlerin Anne van Aaken„Herausragende Wissenschaftlerin mit innovativem Forschungsansatz“
9. Mai 2018, von Sarah Batelka
Foto: Humboldt-Stiftung/ Svea Pietschmann
Die Alexander von Humboldt Stiftung hat der Rechtswissenschaftlerin Prof. Dr. Anne van Aaken der Universität Hamburg in Berlin die renommierte Alexander von Humboldt-Professur verliehen. Prof. van Aaken gilt als profilierte und international bekannte Vertreterin der ökonomischen Analyse des Rechts. Sie widmet sich grundlegenden Fragestellungen des Völkerrechts mit besonderem Augenmerk auf das internationale Wirtschaftsrecht, sowie der Rechtstheorie.
Die Humboldt-Professur ist mit bis zu fünf Millionen der höchstdotierte deutsche Forschungspreis. Die Auszeichnungen werden durch die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Anja Karliczek, und dem Präsidenten der Alexander von Humboldt-Stiftung, Hans-Christian Pape, verliehen. Seit 2008 vergibt die Alexander von Humboldt-Stiftung Auszeichnung an weltweit führende und im Ausland tätige Forscherinnen und Forscher aller Disziplinen. Seitdem wurden gut 50 Professuren für jeweils bis zu fünf Jahre vergeben, die vor allem dazu beitragen sollen, renommierte Wissenschaftler aus dem Ausland nach Deutschland zu holen, um den deutschen Forschungsstandort zu stärken.
Prof. van Aaken ist die erste Rechtswissenschaftlerin in Deutschland, die mit der „Alexander von Humboldt-Professur“ ausgezeichnet wird. Nach dem Teilchenphysiker Prof. Dr. Brian Foster und dem Kunsthistoriker Prof. Dr. Frank Fehrenbach ist es der Universität Hamburg zum dritten Mal gelungen, eine Alexander von Humboldt-Professur einzuwerben. Van Aaken forscht im Grenzbereich von Rechtswissenschaft und Ökonomie, insbesondere Völkerrecht und Verhaltensökonomie. An der Universität Hamburg verstärkt sie die fakultären Potenzialbereiche „Internationales, europäisches, transnationales Recht“ und „Law in Context“ um das Forschungsfeld „Behavioral Law and Economics“. Ihre Forschung ist wichtiges Bindeglied zwischen der Forschung zu Recht und Ökonomie in Hamburg und der Grundlagenforschung zu Theoriefragen des Völkerrechts an der Schnittfläche zu den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften.
Präsident Prof. Dr. Dieter Lenzen sagte in seiner Laudatio: „Mit Anne van Aaken ist es gelungen, eine herausragende Wissenschaftlerin an die Fakultät für Rechtswissenschaft zu berufen. Durch ihren für die Rechtswissenschaft innovativen Forschungsansatz mit Feldexperimenten und Laborversuchen gelingt es Anne van Aaken, experimentelle Erkenntnisse für die Gestaltung von Recht nutzbar zu machen. Ihre Forschung umspannt damit einen Bereich, der über das internationale Wirtschaftsrecht bis hin zu Fragen von Korruption, Finanzmarktaufsicht und -regulierung reicht.
Vor ihrer Berufung an die Universität Hamburg arbeitete Anne van Aaken als Professorin für Recht und Ökonomie, Rechtstheorie, Völker- und Europarecht an der Universität St. Gallen. Nach ihrer Promotion 2001 an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt an der Oder und Stationen als wissenschaftliche Assistentin an der Humboldt-Universität und als „Senior Researcher“ an Max-Planck-Instituten in Heidelberg und Bonn trat sie 2006 eine Tenure-Track-Professur an der Universität St. Gallen an. 2012 habilitierte sie sich an der Universität Osnabrück. Während des akademischen Jahres 2010/2011 war die Rechtswissenschaftlerin Fellow am Berliner Wissenschaftskolleg. An die Universität Hamburg wechselt Anne van Aaken zum 1. August 2018.
Ein Videoporträt von Prof. Dr. Anne van Aaken und ihrer Forschungsarbeit zeigt die Alexander von Humboldt-Stiftung auf ihrer Website.