Juli 2013, Nr. 52
CAMPUS
Die Universität Hamburg ist in Sachen Gleichstellung auf einem sehr guten Weg. Foto: UHH/Priebe
Chancengleichheit und Frauenförderung werden an der Universität Hamburg gelebt. Dank einer langjährigen gezielten Einbindung in die Struktur- und Entwicklungsplanung und zahlreicher anderer Maßnahmen auf allen Hierarchie- und Verwaltungsebenen kann die Hochschule stetig Fortschritte in Sachen Gleichstellung verzeichnen. Sowohl die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) als auch das Professorinnen-Programm von Bund und Ländern zählt die Universität Hamburg diesbezüglich zur Spitzengruppe in Deutschland.
Lehre, wie sie sein sollte: Mit dem Hamburger Lehrpreis, der mit jeweils 10.000 Euro dotiert ist und seit 2008 vergeben wird, prämiert die Behörde für Wissenschaft und Forschung der Freien und Hansestadt Hamburg besonders engagierte Lehrende oder herausragende Lehrangebote an jeder Fakultät bzw. Hochschule. Die Kandidatenvorschläge kommen jedes Jahr von den Studierenden. Den Fakultäten entsprechend, die jeweils einen Preisträger vorschlagen, gingen sechs der 14 Preise an die Universität Hamburg.
Wie können Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Aarhus, Hamburg, Kiel und Odense künftig noch stärker zusammenarbeiten? Die Fortsetzung und der Ausbau der Forschungskooperation dieser Universitäten waren die zentralen Themen beim Treffen ihrer Rektoren. Auf Einladung des Hamburger Universitätspräsidenten Prof. Dr. Dieter Lenzen tagten die Rektoren sowie Wissenschaftsadministratorinnen und -administratoren aller vier Universitäten am 17. und 18. Juni 2013 in der Hansestadt.
FORSCHUNG
Bisher gingen viele Forscherinnen und Forscher davon aus, dass die heute in Afrika und Europa lebende westliche Honigbiene (Apis mellifera) aus Asien eingewandert sei. Dr. Ulrich Kotthoff vom Institut für Geologie am Centrum für Erdsystemforschung und Nachhaltigkeit (CEN) der Universität Hamburg hat nun zusammen mit Kollegen der Universität Bonn und der University of Kansas in einer Studie herausgefunden, dass die Honigbienen bereits vor etwa 20 Millionen Jahren in Europa eine große Formenvielfalt aufwiesen. Offenbar wanderten sie vor zirka 19 Millionen Jahren von Europa nach Asien ein und gelangten von dort auch nach Nordamerika. Dies berichten die Forscher in der aktuellen Ausgabe des „Journal of Biogeography“.
Eine neue Studie zeigt: Der Anteil von Klimaskeptikern in Deutschland beträgt nur sieben Prozent. Die Mehrzahl der Deutschen ist überzeugt, dass der Klimawandel ein ernstes, vom Menschen verursachtes Problem ist. Wie das Team um Prof. Dr. Anita Engels von der Universität Hamburg, KlimaCampus, jetzt im Fachjournal „Global Environmental Change“ schreibt, ist die Skepsis oft verbunden mit generell geringerem Interesse an Umweltschutz, aber weitgehend unabhängig von sozialen Faktoren wie Alter oder Bildung.
Ein mit zahlreichen kleinen Spiegeln vollgepackter Tisch, dazwischen grüne und blaue Kabel, dazu rote Verbindungselemente – was aussieht, als müsste hier mal dringend aufgeräumt werden, ist die Versuchsanordnung für ein neues Forschungsprojekt, das jetzt mit rund 1,2 Millionen Euro vom Europäischen Forschungsrat (European Research Council, ERC) gefördert wird.
Die wechselseitigen Beziehungen zwischen Lebewesen und Umwelt bezeichnet man als Ökosystem. Intakte Ökosysteme liefern nicht nur Nahrung und Rohstoffe, sondern regulieren auch das Klima, sorgen für Artenvielfalt oder bieten Raum für Tourismus und Naherholung. Diese „Ökosystem-Dienstleistungen“ sind zunehmend Gegenstand sozialökologischer Forschung. Eine Studie unter Beteiligung von Prof. Dr. Grischa Perino vom Fachbereich Sozialökonomie der Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften hat nun ergeben, dass die aktuelle Landnutzung zu wenig ökologische Dienstleistungen bietet. Dies berichtet die aktuelle Ausgabe des Fachmagazins Science.
Zellen sind die kleinste und wichtigste Einheit des menschlichen Organismus. In ihren Kernen ist auch die genetische Information für den Bauplan unseres Körpers abgelegt, die DNA. Überträger dieser Informationen ist die Boten-RNA (messenger ribonucleic acid, kurz: mRNA). Diese konnte man bisher schlecht von anderen RNA-Spezies unterscheiden, die in der Zelle ganz andere Rollen übernehmen. Das Team um Jun.-Prof. Dr. Andrea Rentmeister vom Institut für Biochemie und Molekularbiologie der Universität Hamburg hat nun ein Verfahren entwickelt, mit dem mRNAs in Zellen sichtbar gemacht werden können. Dies berichten sie in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift „Angewandte Chemie International Edition“.
CAMPUS
Am Himmel keine Spur von Sommer, doch das Team-Klima bei der diesjährigen Regatta der Hochschulpräsidien war trotzdem sonnig. Trotz der frostigen Temperaturen lieferten sich die Hamburger Hochschulen am 27. Juni wieder einen spannenden Wettkampf um den begehrten Pokal. Die Universität schickte zwei Teams ins Rennen: Zum ersten Mal bestand eins ausschließlich aus Mitgliedern des Alumni-Vereins. Hoch motiviert und mit gewohntem Siegeswillen segelten die beiden Teams am Ende auf Platz acht und zehn.
Premiere bei strahlendem Sommerwetter: Am 18. und 19. Juni 2013 richtete die Universität Hamburg zum ersten Mal das Treffen zwischen den Präsidien der skandinavischen Rektorenkonferenz (NUS) und der deutschen Hochschulrektorenkonferenz (HRK) aus. Diskutiert wurde über zahlreiche aktuelle Fragen der Wissenschaftssysteme.
Die Entscheidung ist gefallen: Der Planungsauftrag für die „Neubauten MIN-Forum und Informatik“ der Universität Hamburg geht an die Architekten Bez + Kock aus Stuttgart. Mit ihren Entwürfen hatten sie sich bereits im Oktober 2012 gegen mehrere Mitbewerber durchgesetzt und erhielten nach einer erneuten Überarbeitung ihrer Vorschläge nun den Zuschlag. Auf rund 17.800 Quadratmetern entstehen ab 2014 an der Kreuzung von Sedanstraße und Bundesstraße Bibliothek, Mensa und neue zentrale Lehrflächen. Das Budget des Projektes liegt bei 100 Millionen Euro.
VERANSTALTUNG
Vor vier Jahren wurde der erste Spatenstich gesetzt, ein Jahr später folgte das Richtfest. Am 17. Juni 2013 war es nun soweit: Die Universität Hamburg feierte gemeinsam mit den Kooperationspartnern Deutsches Elektronen-Synchrotron (DESY), der Max-Planck-Gesellschaft (MPG) sowie der Freien und Hansestadt Hamburg die offizielle Einweihung des Center For Free-Electron Laser Science (CFEL) am Campus Bahrenfeld.
Im Juni haben die Stiftung „Weltweite Wissenschaft“ sowie das angegliederte Gästehaus der Universität Hamburg ihren 50. Jahrestag gefeiert. Zu dem Festakt kamen mehr als 100 Gäste, um den Erfolg der vergangenen Jahrzehnte zu feiern.
AUS DER VERWALTUNG
Am 1. Juli 2013 wurde die Zentralstelle für wissenschaftliche Sammlungen unter Leitung von Prof. Dr. Rosemarie Mielke ins Leben gerufen. Aufgabe der Zentralstelle wird es sein, die Zusammenarbeit der Beauftragten für die wissenschaftlichen Forschungs-, Lehr- und Schausammlungen der Universität Hamburg zu fördern und die Sammlungen bekannter zu machen.
Quadratisch und modern: Seit dem 15. Juli hat die Universität Hamburg eine neue Imagebroschüre. „Die Universität Hamburg grüßt die Welt“ heißt es auf der Postkarte auf dem Titelblatt – in 18 verschiedenen Sprachen. Im Referat „Medien- und Öffentlichkeitsarbeit“ kann diese Broschüre für besondere Anlässe angefragt werden.
CAMPUS
+ + + 60 Jahre Betriebliches Vorschlagswesen: Sonderaktion + + + Gut vernetzt: Sunbelt Network Conference zu Gast an der Universität Hamburg + + + Neues eLearning-Magazin mit Rekord-Downloadzahlen + + + Dringend Blutspenderinnen und Blutspender gesucht + + + Erste Ausgabe der „Universitätskolleg-Schriften“ + + +
Editorial
Liebe Leserinnen, liebe Leser!
Zum Ende meiner zweiten Amtszeit am 31.07. darf ich Ihnen – leider zum letzten Mal als Vizepräsident – unseren Newsletter nahebringen. Es gibt wieder viel Spannendes aus Forschung und Lehre zu berichten.
Meiner Nachfolgerin im Amt, Frau Prof. Leopold, wünsche ich einen guten Start und hoffe, dass sie bei der Zusammenarbeit mit engagierten und kompetenten Mitgliedern unserer Universität ebenso viel Unterstützung erfährt wie ich in den vergangenen sechs Jahren.
Es war für mich sowohl eine angenehme Pflicht, als auch ein großes Vergnügen und ein besonderes Privileg als Vizepräsident mit ihnen gemeinsam Dinge zu bewegen. Ich war sechs Jahre lang mit Herzblut dabei und habe gern dazu beigetragen unsere Universität voranzubringen.
Genießen Sie den ‚Sommer‘ – man sieht sich, so oder so!
Ihr H. Siegfried Stiehl
Vizepräsident und CIO
PS: „Live is what happens to you while you are busy making other plans.” John Lennon