Dezember 2015, Nr. 80

CAMPUS



Kontakt:

PD Dr. Klaus von Schwartzenberg
Biozentrum Klein Flottbek

t. 040.42816-599/346
e. klaus.von.schwartzenberg@uni-hamburg.de

Die Mikroalgensammlung der Universität ist vor allem auf Zieralgen spezialisiert. Hier: Micrasterias radians. Foto: Frank Fox

Die Mikroalgensammlung der Universität ist vor allem auf Zieralgen spezialisiert. Hier: Micrasterias radians. Foto: Frank Fox

Die Sammlung wurde 1965 an der Universität eingerichtet und feiert in diesem Jahr Jubiläum. Hier: Cosmarium subprotumidum. Foto: Frank Fox

Die Sammlung wurde 1965 an der Universität eingerichtet und feiert in diesem Jahr Jubiläum. Hier: Cosmarium subprotumidum. Foto: Frank Fox

Zieralgen zeichnen sich durch eine besonders komplexe Zellhülle aus. Hier: Micrasterias papillifera. Foto: Frank Fox

Zieralgen zeichnen sich durch eine besonders komplexe Zellhülle aus. Hier: Micrasterias papillifera. Foto: Frank Fox

Runder Geburtstag: Vor 50 Jahren wurde die Mikroalgensammlung (MZCH) gegründet

Die Mikroalgen- und Zygnematophyceen-Sammlung (MZCH) der Universität Hamburg wurde vor 50 Jahren gegründet. Heute ist sie eine der größten Spezialsammlungen für diese Algengruppe – und weltweit gefragt.

„Die Professorin Marianne Mix hat die ersten Algenkulturen 1965 mitgebracht, als sie ihre Stelle in Hamburg antrat“, erklärt Privatdozent Dr. Klaus von Schwartzenberg, der die MZCH seit 2012 zusammen mit Prof. Dieter Hanelt kommissarisch leitet. Jochalgen (Zygnematophyceen) sind eng mit den Vorfahren der heutigen Landpflanzen verwandt und daher wichtiger Bestandteil der Forschung zur Evolution von Pflanzen. Mix habe Untersuchungen zur Zellwand durchgeführt, die bei Jochalgen – insbesondere bei der Unterordnung der Zieralgen – besonders komplex ausgebildet ist. Die Hamburger Algensammlung hat daher seit Beginn ihren besonderen Schwerpunkt bei den Zieralgen.

Heute umfasst die Sammlung 554 Algenstämme, also Kulturen, die aus einzelnen Algenzellen gewonnen wurden. Diese sogenannten Reinkulturen enthalten jeweils Klonmaterial von einer einzigen Art, die von Fachleuten bestimmt wurde. Im Otto-Warburg-Haus des Biozentrums Klein Flottbek (Fachbereich Biologie) hat die Sammlung spezielle Kulturräume, denn die Objekte brauchen eine konstante Temperatur von rund 20 Grad und eine passende Beleuchtung.

Internationales Forschungsinteresse

Die Erhaltung der MZCH als einer Algen-Lebendsammlung bedeutet einen großen Aufwand für das Personal, das sterile Nährmedien aus Wasser und Salzen herstellen und auf die einzelnen Algenarten abstimmen muss. In unterschiedlichen Rhythmen von zwei Wochen bis sechs Monaten muss für jeden Stamm eine neue Kultur angelegt werden, um ihn zu erhalten.

Trotz dieses Aufwands besteht für Klaus von Schwartzenberg kein Zweifel am Bedarf an einer solchen Sammlung: „Wenn Sie die in der Zelle ablaufenden Prozesse untersuchen wollen, brauchen Sie den lebenden Organismus.“ Deshalb erhält die MZCH regelmäßig Anfragen aus der ganzen Welt und verschickt aus dem Sammlungsbestand hergestellte Algenkulturen, um neben eigenen Forschungen auch externe Forschungsprojekte zu unterstützen.

Weitere Informationen und Sammlungsdatenbank:

www.mzch-svck.uni-hamburg.de

Red.
 

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