Für drei Wochen besuchten im August dreißig Jura-Studierende aus Peking eine Summer School am Europa-Kolleg Hamburg. Sie gehören zum ersten Jahrgang der China-EU School of Law (CESL), der neuen internationalen Rechtshochschule in Peking, an deren Aufbau die Universität Hamburg maßgeblich beteiligt ist.
Die jungen Gäste wurden persönlich von Prof. Dr. Hans-Heinrich Trute, Dekan der Fakultät für Rechtswissenschaft, Universität Hamburg, und Leiter des europäisch-chinesischen Konsortiums der CESL, von Prof. Dr. Thomas Bruha, Direktor des Europa-Kollegs und Leiter der CESL Summer School, sowie von der Hamburger Wissenschaftssenatorin Dr. Herlind Gundelach willkommen geheißen.
Die China-EU School of Law (CESL) ist eine internationale Rechtshochschule, die von einem europäisch-chinesischem Hochschulkonsortium unter der Leitung der rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Hamburg in Peking errichtet wurde.
Unter dem Motto „Europäisches Recht in der Praxis“ bekamen die Studierenden die Chance, Orte zu besuchen, an denen europäisches und internationales Recht entwickelt, umgesetzt und angewendet wird. Zu den Programmpunkten gehörten Treffen mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Europäischen Kommission in Brüssel, des Internationalen Seegerichtshofes in Hamburg und des Außenministeriums in Berlin. Die Universitäts-Gesellschaft Hamburg bereicherte das Programm durch mehrere Angebote zum persönlichen und kulturellen Austausch.
Prof. Dr. Thomas Bruha, Direktor des Europa-Kollegs Hamburg und Leiter der Summer School: „Der Blick in die Praxis war für unsere chinesischen Studierenden sehr spannend. Bei unseren zahlreichen Treffen mit Vertretern privater und öffentlicher Organisationen konnten sie das europäische Recht aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln kennenlernen. Das eröffnet ihnen auch neue Sichtweisen im Hinblick auf ihr eigenes Rechtssystem.“
Die China-EU School of Law bietet für chinesische und europäische Studierende den Masterstudiengang „Europäisches Recht“ sowie ein Doppelmasterprogramm im chinesischen und europäischen Recht an. Hinzu kommen Weiterbildungsangebote für berufstätige Juristinnen und Juristen sowie ein Zentrum für chinesisch-europäische Forschungsprojekte. Im Oktober wird sie im Rahmen einer internationalen Konferenz in Peking ihren ersten „Geburtstag“ feiern.
Daniela Jänicke, Managerin der CESL zieht eine positive Bilanz nach dem ersten Jahr: „Wir haben alles implementiert, was wir implementieren wollten: das Masterprogramm, das Weiterbildungsprogramm, eine Vortragsreihe. Noch in diesem Jahr werden wir mit zahlreichen Forschungsprojekten zum Vergleich des chinesischen und europäischen Rechtssystems beginnen.
Ohne die hervorragende Unterstützung unserer 15 Partner-Universitäten wäre das nicht zu schaffen gewesen. Ich reibe mir selbst manchmal die Augen: Noch vor drei Jahren existierte die China-EU School of Law nur als ‚fixe Idee‘ und nun kommen Rechtswissenschaftler aus aller Welt zum CESL Academic Forum nach Peking.“