23 June 2017
Epidemics, lab accidents, and biological weapons: roughly €3.7 million to research biological risks
Photo: BMBF/Luca Abbiento
Mit biologischen Risiken und ihren möglichen gesellschaftlichen Auswirkungen befasst sich eine neue Nachwuchsgruppe an der Universität Hamburg. Die „Interdisziplinäre Nachwuchsgruppe zur Analyse biologischer Risiken“ (INFABRI) untersucht, wie sich in Zukunft die Folgen biologischer Gefahren besser abschätzen lassen. Das erste Projekt „Biologische Gefahren: Analyse und integrierte Einschätzung von Risiken“ (BIGAUGE) ist auf fünf Jahre angelegt. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Forschungsvorhaben im Rahmen des Programms der „Forschung für die zivile Sicherheit“ mit rund 3,7 Millionen Euro.
„Epidemien, Unfälle beim Umgang mit Krankheitserregern oder deren absichtlicher Missbrauch als Biowaffen – biologische Risiken haben vielfältige Ursachen“, erläutert der Leiter der Forschergruppe, Sozialwissenschaftler Dr. Gunnar Jeremias von der Forschungsstelle Biowaffenkontrolle des Carl Friedrich von Weizsäcker-Zentrums für Naturwissenschaft und Friedensforschung (ZNF) der Universität Hamburg. Bislang sei es schwierig abzuschätzen, welche Risikopotentiale aus einzelnen Szenarien entstehen können und ob die von den Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben getroffenen Vorkehrungen ausreichend sind. Die Nachwuchsgruppe will die Voraussetzungen dafür schaffen, dass eine Einschätzung in Zukunft besser möglich sein wird.
Acht wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Nachwuchsgruppe werden künftig im Projekt BIGAUGE Fragestellungen aus so unterschiedlichen Fächern wie der Mikrobiologie, der Epidemiologie, der Informatik und der Politikwissenschaft bearbeiten, um bekannte und neu zu identifizierende Indikatoren für eine Risikoabschätzung in einem Analysealgorithmus miteinander zu verknüpfen.
INFABRI gehört zum interfakultativen Carl Friedrich von Weizsäcker Zentrum für Naturwissenschaft und Friedensforschung (ZNF). Als assoziierte Partner sind das Bernhard Nocht Institut für Tropenmedizin (BNITM), das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), das Forschungszentrum Jülich, das Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg (IFSH) und das Robert Koch Institut (RKI) in das Projekt eingebunden.