24 November 2016
Hamburg-BUS: Social science survey of Hamburg's citizensStable majority for SPD; 75% satisfied with Scholz; large voter potential for AfD
In the fall of 2016, the research lab in the Faculty of Business, Economics and Social Sciences conducted its regular Hamburg-BUS survey of Hamburg citizens in order to analyze potential voting patterns and political views, among other things. Under the aegis of the political scientist Prof. Dr. Kai-Uwe Schnapp, 1,004 Hamburg citizens were randomly surveyed by telephone.
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Die Ergebnisse des Hamburg-BUS Herbst 2016 zeigen eine stabil hohe Zustimmung für die SPD. Wäre am kommenden Sonntag Bürgerschaftswahl, würde die Partei des Ersten Bürgermeisters Olaf Scholz mit 48 Prozent (plus-minus 4,1 Prozentpunkte) der Stimmen die absolute Mehrheit nur knapp verfehlen. Die CDU wäre mit 18 Prozent (plus-minus 3,3 Prozentpunkte) die zweitstärkste Partei vor den Grünen, die von 16 Prozent der Wählerinnen und Wähler unterstützt werden (plus-minus 2,9 Prozentpunkte). In der Bürgerschaft wäre weiterhin die Linke (8 Prozent) vertreten (plus-minus 2,1 Prozentpunkte). FDP und AfD könnten zurzeit an der 5-Prozent-Hürde scheitern. Das Wahlergebnis der FDP läge zwischen 3 und 7 Prozent, das der AFD zwischen 3 und 5 Prozent.
Fragt man die Hamburgerinnen und Hamburger, wie zufrieden sie mit der politischen Arbeit der Hamburger Parteispitzen sind, belegt der Erste Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) unangefochten den Spitzenplatz auf der Zufriedenheitsskala. 75 Prozent der Befragten sind mit seiner politischen Arbeit zufrieden bis sehr zufrieden. Auf dem zweiten Platz folgt die Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne). Knapp 59 Prozent sind mit ihrer Arbeit zufrieden bis sehr zufrieden. Am unteren Ende der Zufriedenheitsskala befindet sich Oppositionsführer André Trepoll (CDU). 68 Prozent der Befragten sind mit der politischen Arbeit von André Trepoll weniger zufrieden bis gar nicht zufrieden.
Welche Probleme sind den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt im Moment wichtig? In einer offenen Frage benannten 29 Prozent der Befragten den Themenkomplex Flüchtlinge, Asylsuchende und Zuwanderung als wichtigstes Problem der Hansestadt. Am zweithäufigsten wurden Probleme des Verkehrs und der Infrastruktur als wichtigstes Problem benannt (23 Prozent der Befragten). Dem folgen auf Platz 3 die Wohnraumsituation (15 Prozent der Befragten) und auf Platz 4 soziale Probleme (9 Prozent). Ein ehemaliges „Aufregerthema“, die Elbvertiefung, wird noch von 2 Prozent der Befragten als wichtigstes Problem wahrgenommen. Kriminalität und Sicherheit werden ebenfalls nur von 2 Prozent der Befragten als wichtigstes Problem genannt.
24 Prozent der befragten Hamburgerinnen und Hamburger lehnen Flüchtlingsunterkünfte in ihrer Nachbarschaft so stark ab, dass sie über deren Einrichtung wütend werden. Dieser Wert zeigt, dass das Potential der AfD in Hamburg größer ist, als die Sonntagsfrage vermuten lässt. Um mehr über die Wählerschaft der AfD zu erfahren, wurden die Befragten gebeten, eine Reihe von Fragen zu beantworten, mit denen rechtsextreme Einstellungen identifiziert werden. So stimmten 36 Prozent der AfD-Wähler der Aussage „Wenn Arbeitsplätze knapp werden, sollte man die Ausländer wieder in ihre Heimat zurückschicken“ zu. Im Vergleich dazu wurde diese Aussage von 9 Prozent der Wählerschaft anderer Parteien bejaht. Die Wähler der AfD stimmen deutlich häufiger als andere Befragte auch einer Aussage zu, die zur Messung antisemitischer Tendenzen genutzt wird: „Auch heute ist der Einfluss von Juden groß“. Diese Ansicht wird von 59 Prozent der Bürgerinnen und Bürger, die für die AfD stimmen wollen, geteilt, während 16 Prozent der Wähler anderer Parteien mit dieser Aussage einverstanden sind. Auch bezüglich des Wunsches nach einem starken Führer („Wir sollten einen Führer haben, der Deutschland zum Wohle aller mit starker Hand regiert“) unterscheiden sich die Wähler der AfD (36 Prozent Zustimmung) von den Wählern anderer Parteien (7 Prozent Zustimmung) deutlich. Unterschiede gibt es auch in der Bewertung des Nationalsozialismus („Der Nationalsozialismus hatte auch seine guten Seiten“): 40 Prozent der AfD-Wähler stimmen dieser Aussage zu; unter den Wählern anderer Parteien bejahen 6 Prozent diese Aussage.
Ausführliche Ergebnisse des Hamburg-BUS Herbst 2016: