25 August 2016
Wanted: senior citizens aged 65 to 80Multitasking and attention training to prevent falls
Photo: By Torsten Henning (drawn by Torsten Henning) [Public domain], via Wikimedia Commons
Studies at Universität Hamburg have shown that the elderly are most prone to falls when several things take place around them simultaneously, requiring them to distribute their attention to a number of tasks (multitasking situations). The research group around Prof. Dr. Klaus Mattes and Dr. Bettina Wollesen from the Institute of Human Movement Science has therefore developed a twelve-week balance training program in which such multitasking situations are purposefully enacted and mastered under guidance.
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Die Forschungsgruppe hat bereits in einer 2015 veröffentlichten Studie die positiven Effekte eines von ihnen entwickelten Gleichgewichtstrainings auf die Gangstabilität bei älteren Menschen nachgewiesen: Das Fußabrollverhalten verbessert sich, die Schritte sind weniger breit und die Schrittlänge wird größer – alles Anzeichen eines sichereren Ganges.
In der Zeit von September 2016 bis Januar 2017 soll nun eine weitere, größer angelegte Studie erfolgen. Diesmal soll zudem untersucht werden, ob sich durch das 12-wöchige Training die Aufmerksamkeitsleistung generell und unter Multi-Tasking-Bedingungen im Besonderen verändert. Hierfür kommt ein neues, nicht invasives Bildgebungsverfahren zur Anwendung, das die Hirnaktivität im präfrontalen Cortex misst: die sogenannte Nah-Infrarot-Hämoenzephalographie (NIR HEG). Dabei wird mit einer Art Stirnbrille die Durchblutung des Stirnhirns gemessen.
Für die Studie werden 100 bis 120 gesunde Seniorinnen und Senioren im Alter von 65 bis 80 Jahren gesucht. Sie werden ab Oktober über 12 Wochen einmal pro Woche eine Stunde lang in kleinen Gruppen mit kompetenter Anleitung trainieren und so ihr Gleichgewicht schulen. Vor dem Trainingsprogramm finden Eingangstests und nach dem Training Ausgangstests statt, die mit dem Team des Instituts vereinbart werden.
Eine Informationsveranstaltung zu den Teilnahmebedingungen und Terminen findet statt
am 6. September 2016 um 15.30 Uhr im Hörsaal der Mollerstraße 10.
Anmeldung und Informationen telefonisch Montag und Mittwoch, 14-16 Uhr unter 040 42838-9340
oder per E-Mail unter: johannes.roennfeldt"AT"uni-hamburg.de oder laura.bischoff"AT"uni-hamburg.de
In den ersten sechs Wochen des Trainings werden Alltagssituationen simuliert und trainiert, die besonders häufig zu Stürzen führen wie z. B. zügiges Gehen, Hindernisse umgehen, Seitschritte oder Geschwindigkeits- und Richtungswechsel. In den letzten sechs Wochen werden die Bewegungsaufgaben immer komplexer. Dabei werden Methoden zur Aufgaben-Priorisierung und des schnellen Aufmerksamkeitswechsels zwischen den Aufgaben (Task-Switching) erlernt.
Etwa ein Drittel der über 65-Jährigen stürzt mindestens einmal pro Jahr. Rund 10 Prozent dieser Stürze führen zu Verletzungen und im schlimmsten Fall zu Pflegebedürftigkeit. Auch wenn es zu keinen ernsthaften Verletzungen kommt, reduzieren ältere Menschen – aus Angst erneut zu stürzen – ihre Alltagsbewegungen, verlieren dadurch Kraft und Beweglichkeit und erhöhen somit das Risiko weiterer Stürze.