21 July 2016
Lemur DNA reveals:What did Madagascar look like before human arrival?
Photo: Jacques Rakotondranary
Madagascar is best known for its forests that are home to a very diverse flora and fauna. Since humans settled on the Island, however, endemic species have been severely threatened with extinction: within a few thousand years, Madagascan forests were decimated considerably through land clearance. By conducting genetic investigations into the DNA of lemurs, an international research team from Universität Hamburg has now reconstructed what the forest cover looked like before people arrived on the Island. The research results are published in the current issue of Proceedings of the National Academy of Science of the United States of America.
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Bisher ging man davon aus, dass Madagaskar vor der Besiedlung durch Menschen vollständig von Wald bedeckt war. Für ihre Studie untersuchten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler deutscher, amerikanischer und madagassischer Universitäten (u. a. Hamburg, Göttingen, Duke und Antananarivo) genetische Charakteristika von Mausmakis – mausgroßen Primaten aus der Teilordnung der Lemuren, die ausschließlich auf Madagaskar vorkommen. Wenn zum Beispiel Arten nur in Wäldern vorkommen, spiegeln genetische Ähnlichkeiten zwischen einzelnen, in unterschiedlichen Waldgebieten der Insel lebenden Populationen nicht nur wider, ob einmal ein Austausch zwischen ihnen stattgefunden hat, sondern auch, wann sie voneinander isoliert wurden.
„Die Ergebnisse legen den Schluss nahe, dass das zentrale Hochland Madagaskars vor der Ankunft von Menschen auf der Insel nicht nur aus Wald bestand, sondern vielmehr aus einem Mosaik von Waldinseln und Grasländern, das sich ständig veränderte“, erklärt Dr. Jörg Ganzhorn, Professor für Tierökologie und von Seiten der Universität Hamburg an der Studie beteiligt. Es stellt ein Bindeglied zwischen den Regenwäldern im Osten und den Trockenwäldern im Westen der Insel dar, das sich im Lauf der Jahrtausende gewandelt hat. Während feuchterer Perioden dehnten sich die Wälder aus und ermöglichten den Tieren Wanderungen quer über die Insel, in trockeneren Episoden zog sich der Wald zurück und die Verbindung zwischen Regen- und Trockenwäldern riss ab. Dadurch entwickelten sich Pflanzen und Tiere in den verschiedenen Gebieten zu unterschiedlichen Arten.
Die im Erbgut von Mausmakis dokumentierten Schwankungen der vergangenen 500.000 Jahre zeigen, dass die jüngsten Arten offenbar vor etwa 55.000 Jahren entstanden sind. Dieser Zeitpunkt markiert den Beginn der letzten Trockenperiode vor Ankunft von Menschen auf der Insel. Andere Tiere wie die riesigen Elefantenvögel und gorillagroße Lemuren, die damals auf Madagaskar lebten, überstanden diese Periode nicht und starben aus.
Link zum Artikel: www.pnas.org/cgi/doi/10.1073/pnas.1601081113