13 June 2016
Research team of astronomers at Universität Hamburg discovers new exoplanet
Photo: European Southern Observatory
Our sun is orbited by the Earth and seven further planets. With the exception of Neptune, all of these planets are visible under good conditions to the naked eye. Planets outside of our solar system, known as exoplanets, are far more difficult to locate. A research group lead by Dr. Tobias Schmidt from the Hamburg Observatory in the Department of Physics at Universität Hamburg has succeeded in photographing an exoplanet directly using the Very Large Telescope (VLT) in the Atacama Desert in Chile. The research group has reported its findings in the latest issue of the journal Astronomy and Astrophysics.
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Bislang konnte man die meisten Exoplaneten nur indirekt nachweisen: Wenn ein Exoplanet z. B. vor dem hellen Stern vorbeizieht, den er umkreist, und dessen Licht geringfügig abschwächt, kann diese Helligkeitsschwankung registriert und damit die Existenz eines Planeten nachgewiesen werden (die sogenannte Transitmethode). Bei der direkten Beobachtung wird der Exoplanet mit einem optischen Teleskop direkt abgebildet. Das VLT gehört zur Europäischen Südsternwarte (European Southern Observatory/ESO) und ist das höchstentwickelte optische Instrument der Welt. Es besteht aus vier Hauptteleskopen mit je 8,2 Metern Spiegeldurchmesser und vier beweglichen 1,8m-Hilfsteleskopen.
Das Forschungsteam hat mit dem VLT einen T Tauri-Stern namens CVSO 30 entdeckt, der sich ca. 1.200 Lichtjahre von der Erde entfernt, nordwestlich des Orion-Gürtels, befindet. 2012 wurde dort bereits durch die Transitmethode ein Exoplanet gefunden (CVSO 30b). Bei der erneuten, jetzt direkten Beobachtung mithilfe des VLT wurde der zweite Planet beobachtet. Er umkreist seinen Stern in einer Entfernung, die 662 Mal so weit ist wie die rund 150 Millionen Kilometer lange Distanz zwischen Erde und Sonne. Für einen Umlauf braucht dieser Planet mindestens 27.000 Jahre. Der im Jahr 2012 aufgespürte Exoplanet dagegen hat eine Umlaufzeit von weniger als 11 Stunden.
Der beobachtete Stern ist der erste, bei dem gleichzeitig ein sehr naher Exoplanet durch Transitbeobachtungen und ein sehr weit entfernter Exoplanet durch direkte Abbildung nachgewiesen werden konnten. Zurzeit ist unklar, wie ein solch exotisches System entstehen konnte. Möglich ist, dass beide Planeten sich z. B. in der Vergangenheit zu nahe kamen, sich dabei gegenseitig gestört haben und so zu ihren extremen Orbits um den Stern fanden. Derzeit sind 3.406 Exoplaneten in 2.550 Systemen bekannt.
Das VLT der ESO wird seit seiner Inbetriebnahme 1998 für eine Vielzahl von Projekten an der Hamburger Sternwarte benutzt. Die ESO wurde mitbegründet von Prof. Otto Heckmann, der von 1942 bis 1962 Direktor der Hamburger Sternwarte war. Die erste Hauptniederlassung der ESO befand sich in Hamburg-Bergedorf.
Originalveröffentlichung:
http://www.eso.org/public/archives/releases/sciencepapers/potw1624/potw1624a.pdf
Bildmaterial:
http://www.eso.org/public/images/potw1624a/?nolang