20 March 2015
Global and regional sea level riseTwelve million euros for German research program
Photo: UHH/CEN/S. Beddig
The German Research Foundation (DFG) awarded the new Priority Programme "SeaLevel" €11.9 million in funding. The project was developed under the overall control of Hamburg climate researchers. Over the next six years, Detlef Stammer from the Center of Earth System Research and Sustainability (CEN) at Universität Hamburg will coordinate the nation-wide research. The program focuses on sea level changes in select coastal sections and aims to develop effective regional strategies for dealing with these changes. Read on in German...
Klimaexperten erwarten bis zum Jahr 2100 einen Anstieg des Meeresspiegels zwischen 25 und 85 Zentimeter im weltweiten Durchschnitt. Regional kann ein Anstieg sogar deutlich höher ausfallen. Dessen Folgen und die notwendigen Anpassungsmaßnahmen gelten als der kostspieligste Aspekt des Klimawandels. Doch je nachdem, welcher Küstenabschnitt betroffen ist, sind die Auswirkungen sehr unterschiedlich.
Das von der DFG geförderte Programm „SeaLevel“ (Regional Sea Level Change and Society) wird diese Effekte jetzt beispielhaft an zwei Regionen untersuchen: Deutschland und der Südost-Asiatische Raum mit seinen diversen Megacities und Flussdeltas. Beide Regionen unterscheiden sich deutlich in technischer, sozialer, ökonomischer, politischer und kultureller Hinsicht, sodass die Analyse der Daten eine große Bandbreite an potenziellen Szenarien weltweit abdecken wird.
„Wir haben ‚SeaLevel‘ bewusst fächerübergreifend angelegt“, berichtet Professor Detlef Stammer, der auch stellvertretender Sprecher des interdisziplinären Klima-Exzellenzclusters CliSAP ist. „Nur so lassen sich die komplexen Einflüsse von Meeresspiegeländerungen auf die Gesellschaft erfassen.“ Am Ende soll eine Art Werkzeugkasten stehen, der Verantwortlichen vor Ort helfen kann, unter gegebenen Bedingungen die bestmöglichen Maßnahmen zu ergreifen.
„SeaLevel“ wird dafür erstmals regionale und sogar lokale Prognosen über den zukünftigen Meeresspiegel entwickeln. Hierzu fließen ozeanografische Basisdaten beider Regionen in Klimarechenmodelle ein. Bisher lieferten diese Modelle nur Ergebnisse mit einer Auflösung von rund 500 Kilometern. „SeaLevel“ wird mithilfe des sogenannten Downscaling die Prognosen und deren Unsicherheiten auf etwa einen Kilometer genau präzisieren. So werden in Zukunft konkrete Aussagen zu einzelnen Küstenabschnitten möglich.
Gleichzeitig untersucht das Programm die Wirtschaftsleistung und die Ressourcen der jeweiligen Region genauso wie die lokalen Verwaltungsstrukturen und Planungsabläufe. Hierzu werden Forscherinnen und Forscher aus Ozeanografie, Geografie, Geophysik und Geodäsie, Eis- und Klimawissenschaften sowie Soziologie und Ökonomie eng zusammenarbeiten. „Die deutsche Erdsystem- und Klimaforschung bietet exzellente Voraussetzungen für das Großprojekt“, so Detlef Stammer. Mehr als 20 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus ganz Deutschland haben das jetzt bewilligte Programm gemeinsam entwickelt.
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Bild: UHH/CEN/S. Beddig
Dikes in northern Germany: Coastal protection and recreational areas
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Bild: UHH/CEN/B. Ratter
Erosionsschutz: Koralleninsel Anegada in der Karibik
Für Rückfragen:
Prof. Dr. Detlef Stammer
Exzellenzcluster CliSAP
Universität Hamburg
Centrum für Erdsystemforschung und Nachhaltigkeit (CEN)
Tel.: 040 42838-5052
E-Mail: detlef.stammer"AT"uni-hamburg.de
Ute Kreis
Öffentlichkeitsarbeit CliSAP/ CEN
Universität Hamburg
Tel.: 040 42838-4523
E-Mail: ute.kreis"AT"uni-hamburg.de