3 May 2012
Neuropsychologie:Neue Emmy-Noether-Gruppe an der Universität Hamburg zur Verarbeitung von Berührung und Bewegung im menschlichen Gehirn
Die dreiköpfige Forschergruppe will untersuchen, wie das menschliche Gehirn Bewegungen auf Berührungen hin plant und ausführt - beispielsweise, um mit der Hand ein Insekt wegzuwischen, das auf dem Fuß krabbelt. Um die Hand an den richtigen Ort am Körper zu führen, muss das Gehirn einerseits wissen, welcher Teil des Körpers die Berührung gemeldet hat. Weil der menschliche Körper so beweglich ist, muss es aber andererseits berücksichtigen, wo sich der berührte Körperteil gerade im Verhältnis zur Hand befindet. Somit muss das Gehirn die Stellung des berührten Körperteils mit der Stellung des handelnden Körperteils koordinieren. Zur Untersuchung dieser Prozesse kommen im Projekt moderne Forschungsmethoden wie die Messung von Hirnströmen (Elektroenzephalographie) und die Messung des Blutflusses im Gehirn (funktionelle Magnetresonanztomographie) zum Einsatz. Die Ergebnisse des Forschungsvorhabens sind wichtig für die Grundlagenforschung, können aber auch helfen, beispielsweise motorische Ausfälle bei Patienten mit Hirnstörungen besser zu verstehen.
Tobias Heed studierte Betriebswirtschaft an der Berufsakademie Stuttgart und Psychologie an der Philipps-Universität Marburg. Seit 2003 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter und Laborleiter der Biologischen Psychologie der Universität Hamburg, wo er 2008 zur Thematik räumlicher Verarbeitungsprozesse des Tastsinns promoviert hat. Seit 2011 leitet er ein Teilprojekt im neu gegründeten Sonderforschungsbereich 936 „Multi-Site Communication in the Brain“. Seine Forschung umfasst Prozesse der körperlichen Selbstwahrnehmung, des Tastsinns, und der motorischen Steuerung.
Für Rückfragen:
Dr. Tobias Heed
Fachbereich Psychologie,
Arbeitsbereich Biologische Psychologie und Neuropsychologie
Tel.: 040-428 38-26 22
E-Mail: tobias.heed"AT"uni-hamburg.de