25 May 2011
Großer Erfolg der Universität HamburgDie Deutsche Forschungsgemeinschaft bewilligt drei Sonderforschungsbereiche der Universität Hamburg
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft hat gestern entschieden, der Universität Hamburg drei Sonderforschungsbereiche mit einem Gesamtfördervolumen von rund 28 Mio. Euro zu genehmigen. Es handelt sich um den Sonderforschungsbereich 925 „Lichtinduzierte Dynamik und Kontrolle korrelierter Quantensysteme“, den Sonderforschungsbereich 936 „Multi-Site Communication in the Brain – Funktionelle Kopplung neuronaler Aktivität im Zentralnervensystem“ und den Sonderforschungsbereich 950 „Manuskriptkulturen in Asien, Afrika und Europa“.
Alle drei Sonderforschungsbereiche werden zunächst für den Zeitraum von Juli 2011 bis Juni 2015 gefördert.
Zu diesem übergroßen Erfolg der Universität Hamburg erklärte der Präsident, Prof. Dr. Dieter Lenzen:
„Die Bewilligung unserer drei Anträge ist einer der größten Erfolge in der Geschichte der Universität. Ich gratuliere den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die dieses durch ihre intensive Arbeit und ihre überragende Kompetenz möglich gemacht haben. Mein Dank gilt auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Universitätsverwaltung, die den Prozess begleitet haben.
Dieser große Erfolg der Universität Hamburg zeigt, wie abwegig die Pläne des politischen Senats sind, ausgerechnet in der aktuellen Entwicklungsphase Kürzungen in der Universität vorzusehen, in welcher die ersten Früchte der intensivierten Arbeit geerntet werden können. Die Universität hofft, dass die Entscheidung der Deutschen Forschungsgemeinschaft als das Signal eines großen Vertrauens verstanden wird, das die Gemeinschaft der deutschen Wissenschaft in die Universität Hamburg zu setzen bereit ist.“
Die Sonderforschungsbereiche im Einzelnen:
Der SFB „Lichtinduzierte Dynamik und Kontrolle korrelierter Quantensysteme“ untersucht mit modernsten Lasermethoden die grundlegende Struktur unserer Materie, d. h. wie Atome und Moleküle „funktionieren“. Dabei arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den verschiedenen Bereichen der Physik zusammen, sowohl aus der theoretischen als auch aus der experimentellen Physik. Ein Ziel ist es, in naher Zukunft mit Hilfe von Laserlicht neue Materialien zu entwickeln – etwa sogenannte Supraleiter, die Strom nahezu verlustfrei transportieren. Sprecher des Sonderforschungsbereiches ist Prof. Dr. Klaus Sengstock, Fakultät für Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften, Institut für Laserphysik.
Der systemisch und klinisch orientierte neurowissenschaftliche SFB „Multi-Site Communication in the Brain – Funktionelle Kopplung neuronaler Aktivität im Zentralnervensystem“ untersucht die Funktion von Netzwerken in gesunden und kranken Gehirnen. Die meisten kognitiven und sensomotorischen Prozesse basieren auf der Aktivität hochgradig verteilter Netzwerke von Nervenzellen im Gehirn. Da viele neurologische und psychiatrische Erkrankungen mit Störungen der strukturellen und funktionellen Kopplung einhergehen, soll die Untersuchung dieser Kopplungen grundlegend neue Erkenntnisse bezüglich kognitiver Funktionen und ihrer Störungen liefern. Sprecher des Sonderforschungsbereiches ist Prof. Dr. Andreas K. Engel, Medizinische Fakultät, Institut für Neurophysiologie und Pathophysiologie.
Der SFB „Manuskriptkulturen in Asien, Afrika und Europa“ erschließt das neue Forschungsfeld Manuskriptkulturen, das sich vom materiellen Objekt des Manuskripts aus definiert und die bislang von verschiedenen einzelnen Disziplinen durchgeführten Forschungen über Texte, Bilder und andere Zeichen unter Berücksichtigung materieller Aspekte und kultureller Praktiken in einem neuen Ansatz integriert. Er betreibt Grundlagenforschung in 15 Fächern: 11 asiatische, afrikanische und europäische Philologien, Kunstgeschichte, historische Musikwissenschaft sowie Informatik und Materialwissenschaft. Sprecher des Sonderforschungsbereiches ist Prof. Dr. Michael Friedrich, Fakultät für Geisteswissenschaften, Asien-Afrika-Institut.
Für Rückfragen:
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