12 May 2011
Prof. Brian Foster tritt Humboldt-Professur in Hamburg an
Heute verleiht die Alexander von Humboldt-Stiftung die Humboldt-Professuren in Berlin. Der britische Teilchenphysiker Prof. Brian Foster ist einer der acht Preisträger. Er wird ans Forschungszentrum DESY und die Universität Hamburg kommen, die ihn auf eine Professur für Experimentalphysik mit dem Schwerpunkt „Beschleuniger für höchste Energien“ beruft.
Prof. Foster, der bisher die Teilchenphysik-Sparte an der Universität Oxford geleitet hat, wird bei DESY und an der Universität Hamburg die Zukunft der Teilchenbeschleuniger erforschen. Er wird zum einen die unter DESY-Federführung entwickelte supraleitende TESLA-Beschleunigertechnologie bis zu höchsten Beschleunigungsfeldern voranbringen. Außerdem wird Foster insbesondere die Entwicklung von neuartigen Beschleunigertechnologien forcieren und beispielsweise Plasmabeschleunigungstechniken auf ihre Eignung für die Teilchenphysik testen.
Ein weiteres Tätigkeitsfeld ist die Auswertung der Teilchenphysikdaten, die an DESYs HERA-Beschleuniger genommen wurden. Foster wird die Kollisionsereignisse des Elektron-Proton-Beschleunigers mit Hinblick auf eine Verwendung der Erkenntnisse am LHC auswerten, dem weltgrößten Beschleuniger in Genf. All diese Arbeiten werden den von DESY und der Universität Hamburg gemeinsam durchgeführten Landesexzellenzcluster „Connecting Particles with the Cosmos“ ideal ergänzen. Die Universität Hamburg wird außerdem am Fachbereich Physik eine zusätzliche Juniorprofessur für Beschleunigerphysik einrichten. DESY öffnet seine experimentellen Anlagen für diese Arbeiten und unterstützt die Forschungsaktivitäten erheblich durch seine eigene Expertise.
„Die gemeinsame Berufung von Brian Foster durch die Universität Hamburg und DESY ist die erste unter dem Dach von PIER, der strategischen „Partnership for Innovation, Education and Research“ von Universität und Forschungszentrum“, sagt Prof. Helmut Dosch, Vorsitzender des DESY-Direktoriums. „Diese Partnerschaft, die im Februar ins Leben gerufen wurde, hat sich zum Ziel gesetzt, die Exzellenz von Hamburgs Forschung auf vier Forschungsfeldern auszubauen und dafür auch weltführende Wissenschaftler in die Hansestadt zu holen.“
Der Präsident der Universität Hamburg, Prof. Dieter Lenzen: „Wir freuen uns sehr, mit Prof. Brian Foster einen herausragenden Wissenschaftler für Hamburg gewonnen zu haben. Brian Foster ist einer der führenden Köpfe des Projektes International Linear Collider, ein künftiges weltweites Großprojekt, dessen europäischer Direktor Foster ist. Er hat die Entwicklung bereits über Jahre hinweg mitgestaltet und vorangetrieben. Mit der Berufung Brian Fosters werden die Universität Hamburg und DESY ihre Kooperation, die sie soeben in PIER verfestigt haben, um eine wichtige Forschungs-Perspektive von internationalem Rang erweitern.“
Die Humboldt-Professur ist der höchstdotierte internationale Preis für Forschung in Deutschland. Mit der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanzierten Auszeichnung sollen führende und im Ausland tätige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aller Disziplinen zum Forschen an erfolgreiche Institute nach Deutschland gewonnen werden. Er ist mit fünf Millionen Euro für experimentell und dreieinhalb Millionen Euro für theoretisch arbeitende Forscher dotiert. Die Preisträger wurden von deutschen Hochschulen nominiert und sollen langfristig in Deutschland forschen. Die diesjährigen acht Preisträger werden von der Staatssekretärin im Bundesministerium für Bildung und Forschung Cornelia Quennet-Thielen und Helmut Schwarz, dem Präsidenten der Humboldt-Stiftung, ausgezeichnet.
Für Rückfragen:
christiane.kuhrt@uni-hamburg.de (christiane.kuhrt"AT"uni-hamburg.de)