21 September 2010
Talentförderer in der Mathematik wird 80Festkolloquium zu Ehren von Prof. Dr. Karl Kießwetter
Anlässlich des 80. Geburtstages von Prof. Dr. Karl Kießwetter veranstaltet die Fakultät für Erziehungswissenschaft, Psychologie und Bewegungswissenschaft der Universität Hamburg, zusammen mit der William-Stern-Gesellschaft für Begabtenforschung und Begabtenförderung und der Mathematischen Gesellschaft in Hamburg, ein öffentliches
Festkolloquium mit dem Titel
„Hamburger Modell zur Talentsuche und Talentförderung in der Mathematik“
am Samstag, dem 25. September 2010,
von 9.30 Uhr bis 13.15 Uhr
im Großen Hörsaal der Pharmazie, Bundesstr. 45, 20146 Hamburg.
Medienvertreter/innen sind herzlich willkommen.
Grußworte sprechen u. a. die Vizepräsidentin der Universität Hamburg, Prof. Dr. Rosemarie Mielke, und Staatsrat Ulrich Vieluf, Behörde für Schule und Berufsbildung.
Prof. Kießwetter war von 1978 bis zu seiner Emeritierung 1995 Professor für „Erziehungswissenschaft unter besonderer Berücksichtigung der Didaktik der Mathematik“ an der Universität Hamburg. Seine Forschungsarbeit galt und gilt immer noch der Erkennung und Förderung von mathematisch hochbegabten Schülerinnen und Schülern.
Karl Kießwetter ist einer der Väter der Hamburger Begabtenforschung und Begabtenförderung. In enger Zusammenarbeit mit der Johns Hopkins University in Baltimore/ USA, wo seit 1971 systematische Talentsuchen und extensive Talentförderungsprogramme im Bereich der Mathematik durchgeführt werden, entstand 1981 auf Initiative von Prof. Kießwetter das Hamburger Projekt Talentsuche Mathematik (Hamburger Modell). Das Hamburger Modell war eines der ersten interdisziplinär von Wissenschaftler/innen der Mathematikdidaktik, der Psychologie und der Mathematik betreuten Begabtenförderprojekte in der Bundesrepublik. Zur Unterstützung dieser Arbeit wurde die William-Stern-Gesellschaft für Begabungsforschung und Begabtenförderung e.V. gegründet, deren Vorsitzender Karl Kießwetter seit vielen Jahren ist.
Einmal jährlich wird seit 1983 für Schülerinnen und Schüler der 6. Klassenstufe von Gymnasien und Gesamtschulen aus Hamburg und dem Umland eine Talentsuche durchgeführt. Der Test wurde von der Hamburger Projektgruppe unter Leitung von Prof. Kießwetter selbst entwickelt und erfasst u. a. besonders wichtige Aspekte mathematischer Begabung wie Flexibilität und kreatives Verhalten beim Problemlösen. In die Förderung aufgenommene Schülerinnen und Schüler treffen sich dann in der Regel 14-tägig zur gemeinsamen Arbeit an mathematischen Themen. Prof. Dr. Karl Kießwetter leitet ehrenamtlich seit 25 Jahren das Förderprojekt Mathematik, betreut jeden zweiten Samstag Fördergruppen und hat so im Laufe der Jahre eine enorme Anzahl begabter Schülerinnen und Schüler selbst gefördert. Seiner Anregung ist es zu verdanken, dass seit 1999 die Förderung auch auf die Arbeit mit mathematisch besonders begabten Grundschulkindern ausgeweitet wurde.
Auf dem Gebiet der Talentförderung stammen von Karl Kießwetter wegweisende Veröffentlichungen, wie etwa das gemeinsame Buch mit H. Bauersfeld: „Wie fördert man mathematisch besonders befähigte Kinder? – Ein Buch aus der Praxis für die Praxis.“
Für Rückfragen:
Prof. Dr. Alexander Kreuzer
Universität Hamburg
Fachbereich Mathematik
Tel.: 040-428 38-5168
E-Mail: Kreuzer@math.uni-hamburg.de