26 October 2009
Trinationales Projekt zur Lehrerfortbildung über Erinnerungskultur(en) im Geschichtsunterricht
Die Zeit des Nationalsozialismus, des Holocaust und der deutschen Besetzung eines Großteils von Europa beschäftigt nicht nur Wissenschaftler/innen, sondern prägt auch im großen Maße die Erinnerungskultur in vielen europäischen Ländern. Die Themen und Formen der Erinnerung unterliegen jedoch momentan einem starken Wandel, vor allem dadurch, dass es immer weniger Zeitzeugen gibt. Zu diesem Thema beginnt jetzt unter Federführung des Fachbereiches Erziehungswissenschaft der Universität Hamburg das Projekt „Developing Competence-Orientated Teaching on Historical Memories“ („TeacMem”), das von der Exekutivagentur Bildung, Audiovisuelles und Kultur (EACEA) der Europäischen Union drei Jahre mit 300.000 Euro gefördert wird.
Die Auftakttagung des Projektes „TeacMem“ findet
am Freitag/Samstag, 30./31.Oktober, in der KZ-Gedenkstätte Neuengamme,
Jean-Dolidier-Weg75, 21039 Hamburg, statt.
Medienvertreterinnen und -vertreter sind herzlich zu einem
Pressetermin am 31.10.2009 um 11.00 Uhr eingeladen.
Zentrale Fragestellungen des Projektes sind: Wie können Schüler/innen lernen, sich in ständig verändernden Erinnerungskulturen zurechtzufinden und sich aktiv an ihnen zu beteiligen, ohne nur die eigene „nationale“ Perspektive einzunehmen? Wie kann der Geschichtsunterricht dazu beitragen, die Kompetenz(en) von Schüler/innen zur Beteiligung an kontroversen Auseinandersetzungen über Geschichte zu fördern? Wie kann die Zusammenarbeit von Pädagogen in Gedenkstätten und Museen mit Lehrer/innen verbessert werden?
Historischer Gegenstand ist die komplexe deutsch-skandinavische Geschichte während des Zweiten Weltkrieges, vor allem die deutsche Besatzung Dänemarks und Norwegens, aber auch die Gefangenschaft tausender Skandinavier in deutschen Konzentrationslagern sowie ihre Rettung durch die „Weißen Busse“. Wissenschaftler/innen und Lehrer/innen erforschen gemeinsam die Erinnerungskulturen der drei Länder Deutschland, Norwegen und Dänemark, um so Konzepte und Materialien für Lehrerfortbildungen zu entwickeln.
Neben dem Fachbereich Erziehungswissenschaft der Universität Hamburg sind auf deutscher Seite Vertreter/innen des Landesinstituts für Lehrerbildung und Schulentwicklung Hamburg, der KZ-Gedenkstätte Neuengamme, des Gymnasiums Rahlstedt und des Emilie-Wüstenfeld-Gymnasiums beteiligt. Norwegen ist durch Lehrer/innen mehrerer weiter führender Schulen sowie Pädagogen von Museen und des „Senter for Studier av Holocaust og Livssynsminoriteter“ vertreten. Für Dänemark nehmen Wissenschaftler/innen des „Copenhagen University College“ teil.
Für Rückfragen:
Prof. Dr. Andreas Körber
Universität Hamburg
Fakultät für Erziehungswissenschaft, Psychologie und Bewegungswissenschaft
Fachbereich Erziehungswissenschaft
Tel.: 040-4 28 38-41 78
E-Mail: andreas.koerber@uni-hamburg.de (andreas.koerber"AT"uni-hamburg.de)