4 December 2007
Einweihung des neuen Hauptgebäudes der Experimentalphysik in Bahrenfeld
Nach zweijähriger Bauzeit wird das umgestaltete Hauptgebäude des Instituts für Experimentalphysik am Standort Bahrenfeld feierlich eingeweiht. Die Einweihungsfeier findet statt
am Donnerstag, dem 6. Dezember 2007, um 14.30 Uhr
im Institut für Experimentalphysik der Universität Hamburg,
Luruper Chaussee 149, Gebäude 62.
Als Vertreter der Wissenschaftsbehörde wird Staatsrat Dr. Roland Salchow erwartet. Sprechen werden neben dem Prodekan der Fakultät für Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften, Prof. Dr. Ulrich Hahn, auch der Leiter des Departments Physik, Prof. Dr. . Als Projektleiterin der Hochschulbaudienstelle der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt wird Rose-Marie Evert Bilder zu Einzelheiten des Bauvorhabens zeigen.
Das Gebäude wurde in den vergangenen zwei Jahren gänzlich entkernt und komplett saniert. Dabei wurde auch die gesamte Haustechnik (Heizung, Wasser, Abwasser, Elektrik und Telekommunikationsleitungen) erneuert. Für das Projekt stellte die Wissenschaftsbehörde als Bauherrin insgesamt rund 4,9 Millionen Euro bereit. Künftig stehen den Experimentalphysikerinnen und -physikern auf insgesamt 2000 Quadratmetern modernste Büros, Werkstätten, Seminarräume und Hightech-Labors zur Verfügung. Außerdem gibt es Raum für technische Gruppen, die Elektronikwerkstatt und Labors für Studierende sowie für Bachelor- bzw. Diplomarbeiten und Praktika.
Dazu Prof. Dr. Robert Klanner, Leiter Department Physik: „Die wirklich gelungene Renovierung unseres Hauptgebäudes ist für uns eine große Freude. Wir bedanken uns bei allen, die dies mit Geld, Rat und Tat ermöglicht haben. Das lichte und ansprechende Haus in unmittelbarer Nachbarschaft des Deutschen Elektronen Synchrotrons DESY und zum Institut für Laser-Physik und dem II. Institut für theoretische Physik bietet ein einzigartiges und ideales Umfeld von Forschung und Lehre.“
Staatsrat Dr. Roland Salchow: „Das neue Gebäude für Experimentalphysik der UHH komplettiert das Forschungszentrum am Deutschen Elektronen Synchrotron DESY. Damit entsteht in Hamburg ein bedeutendes Strukturforschungszentrum für Europa. Die strategisch günstige Nachbarschaft zur Synchrotronstrahlungsquelle PETRA III und dem künftigen Röntgenlaser XFEL stärkt die führenden Kompetenzen der Hamburger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Bereich der Strukturforschung.“
Im neuen Gebäude der Experimentalphysik sind bereits Apparaturen im Einsatz, mit denen durch Röntgenspektroskopie Cluster und Oberflächen untersucht werden. Ein Kurzzeitlaser mit Höchstleistung im extremen Ultravioletten mit dem die Zeitabläufe atomarer Prozesse untersucht werden können, ist im Aufbau. Bereits Anfang September sind die Arbeitsgruppen „Neutrinophysik“ von Prof. und „Kurzzeitphysik mit Röntgenstrahlung“ von Prof. sowie „Forschung mit Synchrotronstrahlung“ von Prof. in das Gebäude eingezogen und haben ihre Arbeit aufgenommen.
Die Arbeitsgruppen von Prof. Drescher und Prof. Wurth spielen eine führende Rolle in der Forschung am Freie-Elektronen-Laser FLASH bei DESY und bereiten Experimente an der neuen Strahlungsquelle PETRA III und am Europäischen Röntgenlaser XFEL am DESY vor. Am FLASH kann Materie mit einer bisher nicht erreichten Zeitauflösung untersucht werden, so dass zum Beispiel der Ablauf von chemischen oder biochemischen Reaktionen auf atomarer Ebene verfolgt werden kann. XFEL steht für „Röntgen-Freie-Elektronen-Laser“, in dem Elektronen auf sehr hohe Energien beschleunigt und zur Aussendung von Röntgenlicht mit besonderen Eigenschaften gebracht werden. Mit Hilfe des XFEL können die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Zukunft chemische Reaktionen mit atomarer Auflösung „filmen“, beispielsweise wie ein Virus eine Zelle infiziert.
Die Gruppe von Prof. Hagner untersucht in einem unterirdischen Labor in Italien und demnächst auch an einem Kernreaktor in Frankreich die Eigenschaften von Neutrinos, das sind elektrisch neutrale, fast masselose Elementarteilchen, deren Eigenschaften ganz maßgeblich die Entwicklung des Universums beeinflusst haben. Die dazu notwendigen Testexperimente und Vorversuche finden im neuen Gebäude statt.
Im Anschluss an die Einweihungsfeier besteht die Möglichkeit, das neue Gebäude, seine Einrichtungen und die nahe gelegene Mechanische Standortwerkstatt Bahrenfeld zu besichtigen. Studierende und Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler werden ausgewählte Forschungsergebnisse und Projekte vorstellen.
Journalistinnen und Journalisten sind zu der Einweihungsfeier herzlich eingeladen. Fotomaterial senden wir Ihnen auf Wunsch gerne zu.
Für Rückfragen:
Prof. Dr. Robert Klanner
Universität Hamburg, Leiter des Departments Physik
Tel.: (040) 89 98 25 58 oder (040) 89 98 22 08
E-Mail: Robert.Klanner"AT"desy.de
http://wwwiexp.desy.de/institut/