9 October 2007
Universität Hamburg im amerikanischen Exzellenzprogramm erfolgreich
Physiker der Universität Ohio in Athens, der Universität Hamburg und der Universität Buenos Aires erhalten von der US-amerikanischen National Science Foundation (NSF) insgesamt 2,5 Millionen US-Dollar für die internationale Kooperation und Forschung auf dem Gebiet des Nanomagnetismus. Die Mittel werden im Rahmen des Programms „Partnerships for International Research and Education“ (PIRE) vergeben. Lediglich 17 von insgesamt 517 Verbundvorschlägen für dieses Programm waren in diesem Jahr erfolgreich. Das PIRE-Programm ist von der Bedeutung her mit dem bundesdeutschen Wettbewerb um Exzellenzcluster vergleichbar.
Die Weiterentwicklung von herkömmlichen Computerprozessoren und magnetischen Datenspeichern, wie Silizium-Computerchips und Festplatten, wird schon bald an ihre Grenzen stoßen. Die Mittel des NSF werden nun die Forscher aus Ohio, Hamburg und Buenos Aires bei ihrer internationalen Zusammenarbeit und Forschung an neuen Technologien zur Informationsverarbeitung und Datenspeicherung unterstützen.
Studenten und Nachwuchswissenschaftler können bis zu zehn Wochen in den Forschergruppen der Partneruniversitäten arbeiten, ihre Erfahrungen einbringen und neue Aspekte in den Bereichen Nanoanalytik, Nanomagnetismus und Spintronik kennenlernen.
Dazu die Präsidentin der Universität Hamburg, Prof. Dr. Ing.-habil. Monika Auweter-Kurtz: „Ich freue mich sehr über diesen Erfolg. Er zeigt, dass die Leistungen der Universität Hamburg auf diesem Forschungsgebiet international sehr anerkannt sind. Die enge Zusammenarbeit mit den Universitäten in Ohio und Buenos Aires eröffnet hervorragende Möglichkeiten, den Forschungsschwerpunkt Nanowissenschaften weiter zu intensivieren und unsere internationale Position noch zu stärken. Das Programm bietet besonders unseren Nachwuchswissenschaftlern große Chancen, frühzeitig in ihrer Ausbildung von internationaler Zusammenarbeit zu profitieren. Nanotechnologie ist eines der wichtigsten Forschungscluster in unserer Hansestadt, Hamburg wird als Wissenschaftsstandort von diesem Erfolg profitieren. “
Die Forschergruppe von Prof. Arthur Smith von der Universität Ohio wählte ihre internationalen Partner aufgrund deren weltweit anerkannten Expertise auf den Gebieten Nanoanalytik, Nanomagnetismus und Spintronik aus. Die Hamburger Gruppe um Prof. Dr. Roland Wiesendanger entwickelte bereits seit zehn Jahren sehr erfolgreich das Spinpolarisierte Rastertunnelmikroskop, mit dem sich die magnetischen Eigenschaften einzelner Atome untersuchen lassen. Wie die Fachzeitschrift „Science“ vor kurzem berichtete, gelang es dieser Gruppe auch erstmals, die Magnetisierung von winzigen Nanoinseln ohne die Benutzung von Magnetfeldern durch den Einsatz von Spinströmen gezielt und berührungsfrei zu schalten. Diese Forschungsergebnisse könnten zur Entwicklung neuartiger Festplatten führen, die eine gegenüber aktuellen Systemen zehntausendfach höhere Datenkapazität besitzen.
Informationen im Internet:
Für Rückfragen:
Prof. Dr. Roland Wiesendanger
Universität Hamburg
Institut für Angewandte Physik und Zentrum für Mikrostrukturforschung
Tel.: 040 42838 - 5244
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