19 May 2006
Fußball, Medien und Politik
Die Universität Hamburg veranstaltet einen interdisziplinären und internationalen Kongress, der die Verflechtungen von Fußball, Medien Gesellschaft und Politik thematisiert:
Serious Games: Fußball, Medien und Politik
vom 8. bis 10. Juni 2006
im Museum für Völkerkunde, Rothenbaumchaussee 64.
Fußball ist der Sport mit der weltweit höchsten medialen Aufmerksamkeit und gilt als Spiegel gesellschaftlicher Realität. Ziel des Kongresses ist es, die Tragfähigkeit des gängigen Musters „Fußball als Realitätsmodell“ in unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen zu prüfen und der Frage nachzugehen, wie dieses Deutungsmuster in verschiedenen Kulturen ausgelegt wird.
Kaum ein anderer Sport hat eine derartige Symbolkraft: Fußball ist Ort gemeinschaftlicher Identitätsfindung und politischer und sozialer Repräsentation. Und kaum eine Sportart ist dabei so schillernd und so widersprüchlich: Fußball gilt als ein wirksames Mittel gesellschaftlicher Integration, aber auch als Austragungsort von sozialen Kämpfen und Gewalt. Während eines Fußballspiels können soziale Unterschiede als unbedeutend erfahren werden, Fußball kann aber auch Rassismus, Nationalismus und Sexismus provozieren. Erfolgreich bestrittene Spiele eignen sich gleichermaßen als Symbol des Aufbegehrens gegen politische Ausgrenzung, als symbolische Bekräftigung von Überlegenheit sowie als Inszenierungsort sozialer Unterschiede - sei es im Vergleich von Nationen oder auch von Städten oder Stadtteilen. Zugleich bietet er die Möglichkeit des schnellen sozialen Aufstiegs zu Sportidolen, Medien- und Popstars.
Die große Repräsentanz von Fußball in den Medien entspricht der breiten Beschäftigung mit dieser Sportart in Wissenschaft und Kunst. Selbst die Politik bedient sich der Sprache des Fußballs. Durch seine Präsenz in allen gesellschaftlichen Feldern erfährt Fußball vielfältige Deutungen und auch symbolisch-politische Überhöhungen: zwischen Fußball, Medien und Politik werden zahlreiche „Doppelpässe“ gespielt.
Organisatoren des Kongresses sind Prof. Dr. Gabriele Klein, Fachbereich Bewegungswissenschaft, Universität Hamburg und PD Dr. Michael Meuser Institut für Soziologie, Universität Bremen/Universität Essen. Unterstützt wird der Kongress durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft, die Deutsche Gesellschaft für Soziologie, die Behörde für Wissenschaft und Gesundheit der Freien und Hansestadt Hamburg sowie die Hansische Universitätsstiftung.
Für Rückfragen:
Prof. Dr. Gabriele Klein
Universität Hamburg/Fachbereich Bewegungswissenschaft
Tel.: (040) 428 38-35 25
E-Mail: Gabriele.Klein"AT"uni-hamburg.de