27 April 2006
Mobile Informationsdienste bieten attraktive Möglichkeiten für deutsche Verlage
Deutsche Zeitungs- und Zeitschriftenverlage nutzen verstärkt mobile Medien wie Handys, Smartphones oder PDAs, um ihre redaktionellen Inhalte zu vertreiben. Verbesserte Rahmenbedingungen ermöglichen ihnen, deutlich attraktivere Dienste als noch vor wenigen Jahren anzubieten. Dennoch befindet sich der Markt noch in einem frühen Entwicklungsstadium, wie eine Studie der Universität Hamburg belegt.
Die Untersuchung, die eine Teilstudie des Forschungsprojektes „Perspektiven des Mobile Commerce in Deutschland“ ist, widmet sich dem Bereich mobiler Informationsdienste, einer Teilmenge des Mobile Content. In einer umfangreichen empirischen Analyse wurden Repräsentanten von 80 Zeitungs- und Zeitschriftentiteln befragt. Zum Zeitpunkt der Erhebung offerierten bereits 70% der untersuchten Printtitel mobile Informationsdienste. Weitere 8% planten ein Angebot. Hervorzuheben ist, dass im Vergleich zu einer ersten Marktuntersuchung des Forschungsteams in 2001 der Vertrieb von Inhalten über mobile Medien auch für kleinere Verlagshäuser an Bedeutung gewonnen hat. Neben der Erzielung zusätzlicher Umsätze verfolgen die Verlage mit ihren mobilen Angeboten in erster Linie Marketingziele wie Imageförderung und eine verbesserte Kundenansprache. Die in der Literatur häufig angeführte Gefahr der Kannibalisierung der klassischen Vertriebswege wird seitens der Befragten nicht bestätigt.
„Der Markterfolg mobiler Informationsdienste wird maßgeblich durch die Ausrichtung am Kundennutzen bestimmt“, sagt Dr. Stephan Buse, der zusammen mit Florian Fiedler die Studie leitet. „Vor allem individualisierte Informationsangebote versprechen eine hohe Akzeptanz und Zahlungsbereitschaft.“
Für Rückfragen:
Dr. Stephan Buse
Tel.: (040) 428 78-38 29
E-Mail: buse"AT"econ.uni-hamburg.de