21 April 2006
Beiträge zur Integration
Für das von Bund und Ländern Ende 2004 ins Leben gerufene Modellprogramm zur „Förderung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationhintergrund (FörMig)“ liegen erste Ergebnisse vor. Die Erfahrungen des ersten Laufjahres in diesem Programm wurden in einem Bericht gebündelt, der jetzt vom Institut für International und Interkulturell Vergleichende Erziehungswissenschaft der Universität Hamburg vorgelegt wurde. Insbesondere die Zusammenarbeit von Schulen mit beispielsweise den Eltern, Vorschuleinrichtungen, Ausbildungsanbietern, Ehrenamtlichen hat sich als große Herausforderung für die Beteiligten erwiesen. Deutlich ist, dass hier Pionierarbeit geleistet wurde und noch zu leisten ist.
Zur Feststellung sprachlicher Fähigkeiten beispielsweise wurden in den Projekten neue Instrumente entwickelt: mit so genannten „Sprachlernbiografien“, „Sprachstandspässen“, „Sprachlerntagebüchern“ oder „Sprachenportraits“ sollen die Fortschritte der Kinder und Jugendlichen festgehalten werden. Solche Dokumentationen sind besonders wertvoll an den Übergängen in der Bildungsbiographie, etwa beim Wechsel von der Grundschule in die weiterführende Schule. Wenn hier möglichst ausführliche Informationen über bisherige Förderansätze und Lernerfolge an die aufnehmende Schule weitergegeben werden, ist es wahrscheinlicher, dass Kinder und Jugendliche einen einmal erfolgreich eingeschlagenen Weg weitergehen.
Aber auch die Sprachförderung der Eltern wird in einzelnen Projekten berücksichtigt. Ein Beispiel ist die Verbindung von Aktivitäten in den Einrichtungen mit Elternseminaren und mit Besuchen in der Familie. Hier entsteht die Grundlage für eine Elternarbeit, die geeignet ist, gemeinsame Ziele von Spracherziehung in der Familie und Sprachbildung in Schule und Kindergarten zu verwirklichen. Erfahrungen mit dieser Aufgabe werden in FörMig-Projekten in Berlin, Brandenburg, Hamburg und Nordrhein-Westfalen gesammelt.
Das Modellprogramm FörMig hat nicht nur die Aufgabe der Sprachförderung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund, sondern auch den Auftrag, bereits während seiner Laufzeit für Möglichkeiten der Übertragung bewährter Projekte zu sorgen. FörMig hat eine Laufzeit von fünf Jahren und wird je zur Hälfte von den 10 beteiligten Bundesländern und dem BMBF mit insgesamt 12,5 Millionen Euro finanziert.
Für Rückfragen:
Prof. Dr. Ingrid Gogolin
Sprecherin des Progammträgers FörMig
Universität Hamburg, Institut für International und Interkulturell Vergleichende Erziehungswissenschaft
Tel.: (040) 428 38-33 98
E-Mail: Gogolin"AT"erzwiss.uni-hamburg.de