22 April 2005
Universität benennt Hörsaal nach Emil Artin
Am 26. April 2005 gibt die Universität Hamburg einem weiteren Hörsaal im Hauptgebäude an der Edmund-Siemers-Allee einen Namen. Damit möchte sie die Erinnerung an herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wach und lebendig halten. Nach der Benennung des Hörsaals A in Ernst-Cassirer-Hörsaal, des Hörsaals B in Agathe-Lasch-Hörsaal und des Hörsaals C in Erwin-Panofsky-Hörsaal erhält nun der renovierte und neu gestaltete Hörsaal M den Namen des Mathematikers Emil Artin (1898-1962). Die Erneuerungsarbeiten wurden durch ein Sonderinvestitionsprogramm des Hamburger Senats in Höhe von 2,5 Mio. Euro ermöglicht; zahlreiche private Spenden haben die Neugestaltung zusätzlich befördert. Die öffentliche Festveranstaltung findet statt
am Dienstag, dem 26. April 2005,
um 16.00 Uhr
im Hauptgebäude der Universität, Edmund-Siemers-Allee 1.
Den Festvortrag hält Prof. Dr. Karin Reich.
Emil Artin wurde in Wien geboren und studierte in Wien und Leipzig. Nach der Promotion in Leipzig bei Gustav Herglotz habilitierte er sich 1923 an der Hamburgischen Universität mit einer Arbeit „Über eine neue Reihe von L-Reihen“. 1926 wurde Emil Artin zum ordentlichen Professor am Mathematischen Seminar berufen. Aus der folgenden Zeit stammt eine Vielzahl seiner mathematisch bedeutsamen Werke. Sein glänzender Vortragsstil machte ihn zu einem begehrten Lehrer. Die Nationalsozialisten machten seinem Wirken in Hamburg ein Ende: Sie versetzten ihn wegen seiner „nichtarischen“ Ehefrau aufgrund der „Nürnberger Gesetze“ am 31. Oktober 1937 in den Ruhestand.
Nach seiner Emigration in die Vereinigten Staaten 1938 setzte er seine wissenschaftliche Arbeit fort: von 1938 bis 1946 an der University of Notre Dame und der Indiana University Bloomington, anschließend von 1946 bis 1958 an der Princeton University. 1957 hielt er erstmals nach dem Krieg wieder eine Gastvorlesung in Hamburg. 1958 kehrte er an die Universität Hamburg zurück und wurde Direktor des Mathematischen Seminars. Emil Artin verstarb am 20. Dezember 1962 in Hamburg.
Für Rückfragen:
Viola Griehl
Pressestelle der Universität Hamburg
Tel.: (040) 428 38-3256
E-Mail: viola.griehl"AT"uni-hamburg.de