31 August 2004
Bessere sprachliche Förderung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund
Kinder und Jugendliche aus zugewanderten Familien sollen eine bessere sprachliche Förderung erhalten, um ihre Erfolgschancen an deutschen Schulen zu erhöhen. Mit diesem Ziel startet morgen das von Bund und Ländern geförderte fünfjährige Modellversuchsprogramm FörMig.
In der Startphase des Programms beteiligen sich die Länder Berlin, Bremen, Hamburg, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Weitere Länder werden ab 2005 dazukommen. Das Institut für International und Interkulturell Vergleichende Erziehungswissenschaft der Universität Hamburg hat die Programmträgerschaft übernommen. Programmkoordinatorin des BLK-Programms ist die Behörde für Bildung und Sport in Hamburg.
Das Programm bietet den Ländern die Möglichkeit, innovative Ansätze zur sprachlichen Förderung und Bildung zu entwickeln oder ihre bestehenden Förderkonzepte zu optimieren. Gearbeitet wird zu drei zentralen Themenfeldern: Sprachförderung auf der Grundlage individueller Sprachstandsfeststellung, Durchgehende Sprachförderung in allen Unterrichtsfächern und Lernbereichen sowie Förderung sprachlicher Fähigkeiten beim Übergang von der Schule in den Beruf.
Allen Vorhaben gemeinsam ist der Blick auf die Übergänge im Bildungssystem: vom Kindergarten in die Schule, in weiterführende Schulen, von der Schule in den Beruf. Eine weitere Gemeinsamkeit ist, dass alle an der sprachlicher Bildung und Erziehung Beteiligten – beispielsweise Familie, Schule, Kindertageseinrichtungen, Bibliotheken, Vereine, Betriebe – in die Entwicklung von Förderkonzepten einbezogen werden. Hierfür bilden die Länder in ihren jeweiligen Vorhaben Partnerschaften – also regionale Fördernetzwerke, die gemeinsam die Förderkonzepte erproben und ihre Wirksamkeit überprüfen. Mit diesem Ansatz betritt das Modellversuchsprogramm Neuland: Es geht nicht nur um die Förderung in der Schule selbst, sondern um Zusammenarbeit – auch über Institutionengrenzen hinweg.
Ziel des Modellversuchsprogramms FörMig ist es nicht nur, spezielle Förderkonzepte zu entwickeln und zu erproben, sondern nach einer wissenschaftlichen Prüfung Modelle auch regelhaft in das Bildungssystem zu integrieren. Der Programmträger richtet eine Geschäftsstelle ein. Hier wird unter anderem ein zentrales Internetangebot entwickelt, das demnächst über das BLK-Programm, die laufend entwickelten Materialien, Erfahrungen und Ergebnisse unterrichtet und zudem über erfolgreiche Ansätze der sprachlichen Bildung und Förderung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund informiert. Hier werden auch vorbildliche Projekte aus dem Ausland vorgestellt. Eine kurze Zusammenfassung des Vorhabens ist bereits unter Neuigkeiten auf www.ew.uni-hamburg.de abrufbar.
Für Rückfragen:
Prof. Dr. Ingrid Gogolin
Institut für International und Interkulturell Vergleichende Erziehungswissenschaft der Universität Hamburg
Tel.: (040) 428 38-2127
E-Mail: gogolin"AT"erzwiss.uni-hamburg.de