17 May 2004
Bund-Länder-Kommission startet Programm zur besseren Förderung von Kindern und Jugendlichen aus zugewanderten Familien
Gemeinsam wollen nun Bund und Länder dazu beitragen, dass sich auch in den deutschen Schulen die Erfolgschancen dieser Kinder verbessern. Daher hat die Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung (BLK) ein Modellversuchspro-gramm ins Leben gerufen, das die bessere Förderung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund zum Ziel hat. Schulen und andere Bildungseinrichtungen sollen dabei unterstützt werden, dass sie diese anspruchsvolle Aufgabe erfolgreicher bewältigen können.
Das Programm soll im September starten. Insgesamt stehen mehr als 12 Millionen Euro für fünf Jahre zur Verfügung. In der ersten Phase sind sechs bis sieben Bundesländer beteiligt. Dem Institut für International Vergleichende und Interkulturelle Erziehungswissenschaft der Universität Hamburg wurde die Trägerschaft für das Programm übertragen.
Im Zentrum des Vorhabens steht die sprachliche Förderung der Kinder und Jugendlichen aus zugewanderten Familien. Dabei soll ihre besondere Bildungsvoraussetzung, dass sie in zwei Sprachen leben, berücksichtigt werden. Am Programm beteiligte Projekte werden sich drei Themenfeldern zuwenden: dem Zusammenspiel von Sprachdiagnose und Sprachförderung, der durchgehenden Sprachbildung quer durch die Fächer und Lernbereiche sowie der Förde-rung sprachlicher Fähigkeiten beim Übergang von der Schule in den Beruf.
Eine Besonderheit der jeweiligen Projekte sieht vor, dass sich sogenannte Partnerschaften der Sprachförderung bilden: je nach örtlichen Möglichkeiten z. B. zwischen Schulen, Kindertageseinrichtungen, Eltern, Vereinen, Bibliotheken, Theatern, Buchhandlungen etc. Schwerpunkte sind außerdem die entscheidenden Schwellen im Bildungsprozess eines jungen Menschen: die Vorbereitung des Schuleintritts im Kindergarten, der Übergang von der Grundschule in weiterführende Schulen und der Wechsel von der Schule in eine berufliche Ausbildung.
Für Rückfragen:
Prof. Dr. Ingrid Gogolin
Institut für International und Interkulturell Vergleichende Erziehungswissenschaft
Tel.: (040) 428 38-2127
E-Mail: gogolin"AT"erzwiss.uni-hamburg.de