From procrastination to the post-factualFour questions for the Spiegel Online editor and University alum Dr. Barbara Hans
13 June 2017, by Daniel Meßner

Photo: Spiegel Online
Dr. Barbara Hans is the editor-in-chief of Spiegel Online and an alumna of Universität Hamburg, where she completed doctoral studies in 2015. Hans will be talking with other alumnae about journalistic integrity, seriousness, craft, and ethics at a panel discussion of the University's alumni association, and she will also be looking back with us at her time here. [Read on in German]
Was ist Ihr Lieblingsplatz an der Universität Hamburg?
Der Allende-Platz. Am Rande des Teichs hat sich quasi meine gesamte universitäre Karriere abgespielt, alle Dramen, alle Euphorie: das Warten auf das Vorstellungsgespräch, das (erfolgreiche!) Prokrastinieren in der Sonne, der Sekt nach Abgabe der Doktorarbeit.
Was vermissen Sie am meisten, wenn Sie an Ihre Zeit an der Universität denken?
Die Zeit, mich in die letzten Verästelungen einzelner Themen einzudenken und einzugraben. Und den Spaß an der Lehre, die Arbeit mit den Studierenden war toll.
Wie hat sich der Journalismus seit Ihrer Promotion an der UHH verändert? Hat er z. B. andere Aufgaben oder Herausforderungen?
Die Art, wie wir journalistische Inhalte nutzen, ändert sich ständig und in einem atemberaubenden Tempo – nicht aber der Journalismus selbst. Eine gute Geschichte ist eine gute Geschichte: egal, ob sie gedruckt oder digital erscheint. Die Aufgaben des Journalismus – zu recherchieren, zu informieren, manchmal auch zu relativieren – sind vielleicht relevanter denn je.
Wie sollte der (Online-)Journalismus auf „alternative Fakten“ und Fake News reagieren?
„Alternative Fakten“ sind keine Fakten, sondern am Ende des Tages doch bloß: Lügen. Und gegen sie hilft der unbedingte Wille nach Wahrheit, ein Bekenntnis zu Recherche und zu Qualitätsstandards. Wir müssen erklären, wie wir arbeiten. Denn vielen Menschen ist nicht klar, was Recherche überhaupt bedeutet, dass sie aufwendig ist und manchmal auch mühsam – aber immer wertvoll.
Podiumsdiskussion
Wer macht Meinung und entscheidet Wahlen – Seriosität, Handwerk und Ethik im Journalismus in Zeiten von Digitalisierung und „alternativen Fakten“.
- Moderation: Regine Rega-Lindner
- Datum: Mittwoch, den 14. Juni 2017
- Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 19:30 Uhr
- Ort: Edmund-Siemers-Allee 1, 20146 Hamburg
- Raum: ESA West, Raum 221
- Organisation: Alumni Universität Hamburg e.V.
Diskutanten
Dr. Barbara Hans, promovierte an der Universität Hamburg und war von 2009 bis 2011 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl Journalistik und Kommunikationswissenschaft von Prof. Siegfried Weischenberg, jetzt Chefredakteurin von Spiegel Online.
Dipl. Kaufm. Achim Twardy, BWL-Studium an der Universität Hamburg, dann u. a. Verlagsgeschäftsführer der BILD-Gruppe, danach bis 2013 Vorstand Gruner + Jahr GmbH & Co. KG. Jetzt u.a. Mitglied des Aufsichtsrates der dpa GmbH und des Aufsichtsrates der Studio Hamburg GmbH und der NDR Media GmbH, sowie Vorsitzender des Beirates des Start up Accelerators Next Media in Hamburg.
Landesbischof Ralf Meister, Studium der Theologie und Judaistik an der Universität Hamburg, dann u.a. Sprecher des „Wort zum Sonntag“ bei der ARD, jetzt Landesbischof der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannover sowie u.a. Mitglied im Aufsichtsrat des Gemeinschaftswerks der Evangelischen Publizistik und Mitglied der Kammer für nachhaltige Entwicklung der EKD.