22. April 2024
Zur Hamburger Langen Nacht der Museen am 27. April„Traces of Empires“: Studierende konzipieren Ausstellung im Universitätsmuseum
Foto: UHH/Feuerböther
Auf 60 Quadratmetern zeigen die Studierenden in vier Themenwelten durch Objekte, Videos und Texte, welche kulturellen Einflüsse insbesondere die Vereinigten Staaten heute noch in verschiedenen Lebensbereichen des Inselstaates haben. So sind etwa Schönheitswettbewerbe ursprünglich nach amerikanischem Vorbild mittlerweile Teil der philippinischen Kultur geworden. Welche Rolle sie für den sozialen Zusammenhalt – insbesondere in der Diaspora – spielen, beleuchtet die Ausstellung.
Die mediale Darstellung des Spanisch-Amerikanischen Krieges, dessen Auslöser noch immer diskutiert wird, ist ein zweites Themenfeld der Ausstellung im Universitätsmuseum. Hinzu kommen Beiträge zu den Folgen des Krieges für die Karibik und den Pazifik sowie zu den Auswirkungen der Besetzung durch die USA auf die Ausbildung von philippinischem Krankenpflegepersonal. Bis heute migrieren philippinische Pflegekräfte nach Amerika und Europa und werden etwa von Deutschland aufgrund des Fachkräftemangels explizit angeworben.
Entwickelt wurden Inhalt und Gestaltung der Ausstellung, die seit dem 19. April 2024 im Universitätsmuseum (Edmund-Siemers-Allee 1) zu sehen ist, von acht Studierenden im Rahmen eines Projektseminars im internationalen Masterstudiengang „Languages and Cultures of Southeast-Asia“. Sie studieren mit dem Schwerpunkt Austronesistik, also Indonesisch-Malaysisch- und Philippinisch-Studien. Die Philippinische Botschaft in Deutschland sowie der Hamburger Gesellschaft für Austronesistik unterstützen die Ausstellung.
„Mir ist es wichtig, dass die Studierenden ein tiefes Verständnis für kulturelle Entwicklungen und die langfristigen Auswirkungen des Kolonialismus auf diese entwickeln. Sich Themen eigenständig zu erarbeiten und so zu präsentieren, dass auch Menschen ohne Vorkenntnisse sie verstehen, hilft dabei ungemein“, erklärt Prof. Dr. Elsa Clavé, Juniorprofessorin für Austronesistik am Asien-Afrika-Institut der Universität Hamburg, die das Angebot initiiert hat.
Lange Nacht der Museen an der Universität Hamburg
Die Sonderausstellung wird sechs Monate im Universitätsmuseum zu sehen sein – und ist damit Teil des Angebots der Universität bei der Hamburger Langen Nacht der Museen am 27. April 2024. „Wir haben ein umfangreiches Programm auf die Beine gestellt, in dem die studentische Arbeit sicher ein besonderes Highlight ist“, erklärt Dr. Antje Nagel, Leiterin des Universitätsmuseums.
Neben der Sonderausstellung erwarten die Besucherinnen und Besucher von 18 Uhr bis 1 Uhr unter anderem gerappte Führungen zur Kolonial- und Universitätsgeschichte durch Sherlock F, Einblicke in die Sexualforschung in Hamburg, Quiz-Führungen sowie Führungen zu spannenden Objekten aus der Geschichte der Universität, zum Beispiel zum Banner „Unter den Talaren – Muff von 1000 Jahren“. Auch der Astronomiepark Hamburger Sternwarte der Universität nimmt an der Langen Nacht der Museen teil und lässt Interessierte in Bergedorf hinter die Kulissen der Forschung schauen. Es geht dabei unter anderem um die Frage, ob wir Leben im Universum überhaupt erkennen würden.
Das vollständige Programm des Universitätsmuseums und der Hamburger Sternwarte bei der Langen Nacht der Museen ist online abrufbar.