29. November 2022
Knapp eine Million Euro von der Deutschen ForschungsgemeinschaftHohe Abschlussförderung für Forschungsprojekt zur hebräischen Terminologie
Foto: Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky, Codex Levy 113, fol. 50v/51r
Durch die Forschungsarbeit im Projekt „PESHAT in Context“ entsteht eine einzigartige Datenbank, die zugleich Wörterbuch und Sammelwerk ist. Im Fokus stehen dabei zentrale Werke der mittelalterlichen jüdischen Philosophie vom 9. bis zum 16. Jahrhundert, die systematisch in der Datenbank erfasst werden. Dabei werden aber nicht nur hebräische Texte berücksichtigt, sondern auch die Originalversionen vieler Schriften, die ursprünglich auf (judäo)arabisch verfasst und im 12. und 13. Jahrhundert ins Hebräische übersetzt wurden.
Mit dem großen Fundus an hebräischer Terminologie, den (judäo)arabischen Ausgangstexten sowie weiteren parallelen Übersetzungen ins Lateinische ist die Datenbank als Forschungsinfrastruktur von großer Bedeutung in den hebräischen Sprachwissenschaften. Sie ermöglicht es den Nutzenden unter anderem, die Dynamik des kulturellen Austauschs und der historischen Entwicklung der hebräischen Wissenschaftssprache umfassend zu verstehen.
Das Projekt kooperiert zudem mit zahlreichen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und bindet Verweise auf Datenbanken anderer internationaler Digital-Humanities-Projekte ein. „Mit unserer Arbeit möchten wir den weltweiten wissenschaftlichen Diskurs mit seinen verschiedenen Ansätzen verstärken und allen interessierten Forschenden eine Plattform für Forschungsmaterial und Austausch bieten“, erklärt Projektleiter Prof. Dr. Giuseppe Veltri, Professor für Jüdische Religion und Philosophie an der Universität Hamburg.
Mit der Förderung in Höhe von 946.000 Euro werden eine weitere internationale Konferenz in Hamburg sowie mehrere Veröffentlichungen in der Reihe „Officina Philosophica Hebraica“ realisiert. „PESHAT in Context“ wird mit der bis 2025 dauernden finalen Phase insgesamt zwölf Jahre lang gefördert. Das Projekt, zu dessen Hamburger Team auch Dr. Michael Engel (Koordinator), Dr. Margherita Mantovani und Florian Dunklau, M.A. gehören, ist eine Kooperation mit der Hebrew University of Jerusalem (Dr. Reimund Leicht als akademischer Co-Direktor) und der Universität Amsterdam (Dr. Resianne Fontaine).