4. Juli 2022
The Hamburg Forum for Global Science and PolicyWelche Aufgabe hat die Wissenschaft in Zeiten komplexer Krisen?
Foto: UHH/Feuerböther
Bei der ersten Veranstaltung „Komplexe Krisen als Herausforderung globaler Wissenschaftssysteme“ des neuen Hamburg Forum for Global Science and Policy diskutierten am Montag, 4. Juli, im MARKK - Museum am Rothenbaum Dr. Jens Brandenburg, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung, Katharina Fegebank, Zweite Bürgermeisterin der Freien und Hansestadt Hamburg und Senatorin für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke, Prof. Dr. Dr. Sabine Kunst, Vorstandsvorsitzende der Joachim Herz Stiftung, Prof. Dr. Ursula Schröder, Wissenschaftliche Direktorin des Instituts für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg und Dr. Georg Schütte, Generalsekretär der VolkswagenStiftung vor Vertretern aus Hochschulen, Wissenschaftseinrichtungen, Stiftungen und Politik.
Unter der Leitung des Moderators Prof. Manuel Hartung, Vorstandsvorsitzender der ZEIT-Stiftung, wurden unter anderem folgende Fragen diskutiert: Zu welchem Zweck werden internationale Kooperationen geschlossen – und unter welchen Rahmenbedingungen sollten sie beendet werden? Sind Sanktionen nur hilfreich, wenn sich die Wissenschaft beteiligt und wie verträgt sich dies mit der Maxime der Wissenschaftsfreiheit? Welche Wissenssysteme und Formen der fach- und grenzübergreifenden Zusammenarbeit sind dazu geeignet, die Interdependenzen der aktuellen Krisenlandschaft – seien es Kriege, die globale Rohstoff- bzw. Energiekrise oder die Folgen des Klimawandels – multiperspektivisch zu betrachten? Welche Fachkompetenzen und welches Risikomanagement brauchen wir an den Hochschulen und welches Wissen muss man zusammenbringen? Welche Folgen und Bedarfe ergeben sich in Bezug auf Strukturen und Schwerpunkte von Wissenschaftspolitik und Forschungsförderung?
Univ.-Prof. Dr. Hauke Heekeren, Präsident der Universität Hamburg: „Der russische Angriffskrieg in der Ukraine und seine Auswirkungen auf die internationalen Kooperationen stellen uns vor die grundsätzliche Frage nach den Formen wissenschaftlicher Zusammenarbeit mit Ländern, die unsere freiheitliche und demokratische Grundordnung nicht teilen. Unsere Aufgabe als Universität ist es, Diskussions- und Austauschräume zu öffnen, in denen diese und andere Fragstellungen in einem wissenschaftsbasierten Rahmen artikuliert werden. Hierfür bringen wir Expertinnen und Experten, Wissenschaftseinrichtungen, politische Entscheidungsträgerinnen und -träger sowie gesellschaftliche Akteure miteinander ins Gespräch, um komplexitätsbewusst die großen Herausforderungen unserer Zeit zu reflektieren und gemeinsam nach Lösungsansätzen zu suchen. Die Wissenschaft kann und will als sparring partner ebenso wie als Impulsgeberin informierte Entscheidungen in der Politik und der Gesellschaft mitgestalten.“
Veranstaltet wurde der Abend von der Universität Hamburg in Kooperation mit dem Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg (IFSH) und dem Hamburg Institute for Advanced Study (HIAS). The Hamburg Forum for Global Science and Policy wird als eine der internationalen Strategiekonferenzen der Universität Hamburg durchgeführt und von ihr aus Mitteln der Exzellenzstrategie von Bund und Ländern finanziert.
Pressefotos von den Podiumsteilnehmenden stehen zum Download bereit, ein hochaufgelöstes Gruppenfoto ebenfalls.