1. Juli 2022
Zusammenarbeit von Wissenschaft, Politik und GesellschaftVerbundprojekt zu bezahlter Elternzeit erhält EU-Förderung
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Im Zentrum des Projekts stehen Förderung und Verbreitung von Forschung und Wissen über die Bedeutung von bezahlter Elternzeit für die soziale Nachhaltigkeit von Gesellschaften. Die wichtigsten Herausforderungen sind dabei die Identifizierung und Schließung von Lücken in der Elternzeitforschung, die Entwicklung einer zukunftsorientierten Elternzeit-Terminologie und die Verbesserung der Datenlage für künftige Forschung. Dazu werden insgesamt fünf Arbeitsgruppen verschiedene Aspekte von Elternzeitregelungen näher beleuchten, wie zum Beispiel die Höhe des Elterngeldes, Unterschiede in Europa oder die Bedeutung von bezahlten Elternzeiten für die kindliche Entwicklung.
„Elternzeiten sind wichtig für die soziale Absicherung von Eltern, aber vor allem auch für unsere Neugeborenen. Mit dem Projekt wollen wir ganz genau hinschauen, welche Elternzeitregelungen am besten geeignet sind, Kinder in ihrer Entwicklung zu unterstützen“, sagt Projektleiterin Dr. Thordis Reimer.
Interdisziplinär und innovativ
Gefördert wird das Projekt „Parental Leave Policies and Social Sustainability“ über vier Jahre von der „European Cooperation in Science and Technology“ (COST). Die staatenübergreifende Initiative fördert die europäische Zusammenarbeit in der wissenschaftlichen und technischen Forschung. Im Fokus der Projekte steht die Vernetzung: Nationale Forschungsarbeiten werden international gebündelt und koordiniert, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus unterschiedlichen Gruppen und Organisationen kommen zusammen, um interdisziplinär innovative Lösungen zu erarbeiten. Ziel ist es, den gemeinsamen Austausch zwischen Forschenden zu ermöglichen, Forschungsaktivitäten zu verbessern und die Verbreitung von Ergebnissen zu erleichtern, etwa durch die Förderung von Workshops und Konferenzen.
„Im letzten Jahrzehnt gab es viel Forschung zum Thema Elternzeit, sowohl im akademischen Bereich als auch in internationalen Instituten und Organisationen, die allerdings parallel und relativ unabhängig voneinander durchgeführt wurde. Ziel des Projekts ist es, die Kommunikation zwischen diesen verschiedenen Forschungsbereichen zu vertiefen und damit eine nachhaltige Basis für die Elternzeitforschung der Zukunft zu schaffen“, erklärt Reimer. „Die Mitglieder der COST-Aktion werden sich daher auch dafür einsetzen, dass bestehende Datenlücken in Bezug auf Elternzeitnutzung in Europa geschlossen werden und dass eine transdisziplinäre Elternzeit-Terminologie für zukünftige Forschungen entwickelt wird.“
An dem Antrag waren 32 Forschende aus 22 Ländern beteiligt. Das Projekt startet im November 2022 und ist derzeit offen für Mitgliedschaftsanträge von Personen aus Wissenschaft, Politik und Gesellschaft.