4. Mai 2021
Ein Thema – zahlreichreiche DisziplinenUniversität Hamburg stellt Vielfalt ihrer Corona-Forschung vor
Foto: UHH/Wohlfahrt
Die Bedeutung von Wissenstransfer sowie des Austauschs zwischen Forschung und Gesellschaft hat die Corona-Pandemie einmal mehr verdeutlicht. An der Universität Hamburg wird der Bereich Transfer nun neu aufgestellt, unter anderem mit der Gründung einer Transferagentur als Schalt- und Organisationsstelle aller Aktivitäten. Eines ihrer ersten Projekte ist eine Online-Sammlung zur Corona-Forschung an der Universität Hamburg, die das Phänomen aus vielen verschiedenen Blickwinkeln betrachtet.
So untersuchte etwa das Team um Prof. Dr. Chris Meier und Dr. Johanna Huchting aus dem Fachbereich Chemie, wie sich das Coronavirus vermehrt und mit welchen Wirkstoffen sogenannte Übermutationen ausgelöst werden können, die die Vermehrung aufhalten.
Ein Kooperationsprojekt unter der Leitung des Hamburg Center for Health Economics widmet sich dagegen den Einstellungen, Sorgen und Erwartungen der Menschen während der Corona-Pandemie. Alle zwei Monate werden mehr als 7.000 Menschen in sieben europäischen Ländern befragt, zum Beispiel zur Impfbereitschaft und zu ihrer Einschätzung der Corona-Maßnahmen.
Einen anderen Einblick in das Erleben der Pandemie gibt zudem das „coronarchiv“. Das Public-History-Projekt aus dem Fachbereich Geschichte sammelt und dokumentiert die alltäglichen Pandemie-Erfahrungen der Bürgerinnen und Bürger, die aufgerufen sind, selber Fundstücke, Bilder und Erzählungen einzusenden. Inzwischen gibt es das Angebot nicht nur für deutsch- und englischsprachige Nutzerinnen und Nutzer, sondern es richtet sich auch an den spanisch- und portugiesischsprachigen Raum.
Dies sind nur drei von insgesamt 38 Projekten im neuen und ständig wachsenden Online-Portfolio zur Corona-Forschung an der Universität Hamburg. Es enthält Beschreibungen, Kontaktdaten sowie weiterführende Links und zeigt die große Bandbreite der Forschungsansätze, die es in diesem Themenbereich gibt – von der Politikwissenschaft über die Naturwissenschaften bis zur Informatik.
Die neue Transferagentur
Die neue universitäre Transferagentur wurde zum 1. Januar 2021 gegründet und ist nicht nur die erste Anlaufstelle für externe Transfer-Interessierte, sondern auch für Hochschulmitarbeiterinnen und -mitarbeiter. „Wir haben seit Jahren viele spannende Projekte und Angebote in diesem Bereich an der Universität Hamburg, aber bisher sind sie noch nicht ausreichend sichtbar gemacht worden“, erklärt Prof. Dr. Jetta Frost, die als Vizepräsidentin für den Bereich Transfer zuständig ist. Den Austausch mit der Gesellschaft zu intensivieren, ist eines der fünf Hauptziele in dem Konzept, mit dem die Universität Hamburg bei der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder erfolgreich war.
„Der Begriff Transfer beschreibt dabei ganz verschiedene Bereiche: Von Start-ups über Weiterbildungsangebote und studentische Projekte wie #UHHengagiert bis zu Citizen-Science-Projekten ist eine Vielzahl an Ideen, Angeboten und Projekten denkbar“, sagt Prof. Dr. Sabine Maasen, wissenschaftliche Leiterin der Transferagentur. Eine neue Initiative war zum Beispiel der Sonderfonds „Mehr Weitblick nach der Coronavirus-Krise“, der vergangenes Jahr zur kurzfristigen Förderung kleinerer Projekte ins Leben gerufen wurde. Viele der 13 geförderten Forschungsvorhaben finden sich nun auch im Corona-Portfolio.
Eine exemplarische Kurzdarstellung von drei Projekten finden Sie im Newsroom der Universität. Alle Informationen zum Corona-Portfolio sowie weiteren Transferaktivitäten gibt es auf der neuen Website der Transferagentur.